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Tarifverhandlungen der Klinikärzte: Positive Signale


Auch die mb-Gespräche mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder über die Arbeitsbedingungen an den Universitätskliniken, die derzeit im Wochenrhythmus stattfinden, scheinen konstruktiv zu verlaufen. „Aus Eckpunkten werden jetzt Paragraphen“, berichtete Montgomery. Bislang noch ausgeklammert würden allerdings die Entgelttabellen; eine Einigung darüber sei erst am Ende der Verhandlungen zu erwarten.
Die Forderungen des mb in beiden Verhandlungsrunden sind eindeutig: „Wir wollen eine genaue Erfassung der Arbeitszeit, die Anerkennung der Bereitschaftszeit als Arbeitszeit, eine Vergütung sämtlicher Arbeit sowie einen erhöhten Grundlohn“, sagte Montgomery. Als Maximalforderung werden nach wie vor 30 Prozent mehr Gehalt genannt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft weist diese Forderung des mb als „maßlos und völlig überzogen“ zurück. Man könne nicht eine nachhaltige Verkürzung der Wochenarbeitszeit und gleichzeitig eine massive Lohnerhöhung verlangen.
Naturgemäß wird das Verhältnis zwischen den Arbeitgebern und der Ärztegewerkschaft nie frei von Spannungen sein. Die Verhandlungsbereitschaft der kommunalen Träger ist jedoch ein positives Signal. Denkbar wäre auch ein weiteres Entgegenkommen des mb. „Eine 38,5-Stunden-Woche ist kein Dogma“, kündigte Montgomery bereits an. Er könne sich auch die flexible Vereinbarung einer höheren Grundarbeitszeit vorstellen. Bis Ende Mai werde man – da ist der mb-Vorsitzende optimistisch – einen Kompromiss erzielen. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann
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