

Die Autoren berichten über eine Gruppe von 363 Patienten, die 7 beziehungsweise 13 Jahre nachbeobachtet wurden. 252 Patienten (69 Prozent) wurden konservativ behandelt. Zum Zeitpunkt der ersten Nachuntersuchung waren 85 Patienten verstorben, davon einer an einer Divertikelblutung. 78 Patienten berichteten über erneute Symptome einer Divertikulitis; von diesen Patienten wurden 13 operiert.
Bei der zweiten Nachuntersuchung nach 13 Jahren war ein weiterer Patient an einer Sepsis nach Divertikelperforation verstorben. 31 von 85 Patienten hatten einen Divertikulitisschub erlitten, 12 Patienten waren operiert worden. Das heißt, bei 34 Prozent der zunächst konservativ behandelten Patienten entwickelte sich ein Divertikulitisrezidiv, 10 Prozent der Patienten waren operiert worden. Prädiktive Faktoren für ein Divertikulitisrezidiv ließen sich nicht eruieren.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass trotz einer hohen Rezidivrate nach konservativer Therapie einer akuten Divertikulitis letale Komplikationen selten sind. Operative Eingriffe sollten deshalb in erster Linie zur Behebung von Symptomen unternommen werden, weniger unter dem Aspekt der Prävention tödlicher Komplikationen. w
Mueller M H, Glatzle J, Kreis M E et al.: Long-term outcome of conservative treatment in patients with diverticulitis of the sigmoid colon. Eur J Gastroenterol Hepatol 2005; 17: 649–54.
Dr. M.E. Kreis, Chirurgische Universitätsklinik Großhadern, Marchioninistraße 15, 81377 München, E-Mail: martin.kreis@med.uni-muenchen.de