VARIA: Auto und Verkehr
Lexus IS 220d/IS 250: Optisch und technisch gut gelungen


Der Neue der Toyota-Nobeltochter Lexus präsentiert sich als sportliche Limousine und soll der europäischen (Mittelklasse-)Konkurrenz kräftig einheizen. Das Zeug dazu hat er. Optisch präsentiert sich der IS als „Hingucker“: sportliche, klare Linien weisen auf seine Primärtugenden hin, die hauptsächlich unter der Haube stecken.
„L-finesse“ nennt Lexus diese Designphilosophie – eine Kombination aus „Leading Edge“ und „Finesse“. Wenngleich das Bedürfnis der Kunden nach neuen Begriffen eher begrenzt sein dürfte, erfüllt Lexus mit diesem Modell die selbst gesetzten Ansprüche: die Verbindung von frischem Design, modernster Technik und luxuriösem Fahrerlebnis.
Das gelungene Formenspiel der Karosserie von konvex und konkav setzt sich im Innenraum fort. Die Materialien sind sauber verarbeitet. Im Cockpit sind alle Schalter da angebracht, wo sie hingehören, der Fahrer findet sich mühelos zurecht. Das Raumangebot auf den vorderen Plätzen ist gut, und auch hinten finden die Passagiere ausreichend Platz – sofern sie nicht mehr als 1,80 Meter messen. Um die Kopffreiheit größer gewachsener Menschen ist es nicht so gut bestellt.
Auch Lexus leistet seinen Beitrag zum langsamen Aussterben des Zündschlosses. Gestartet wird per Knopfdruck. Angesprochen fühlen sich dann entweder die 153 kW/208 PS des 2,5-Liter-V6-Zylinder-Benziners oder aber der erste Dieselmotor, den Lexus jemals in ein Auto eingebaut hat. Dieser holt 130 kW/177 PS aus gut 2,2 Litern Hubraum und glänzt bei Abgasnorm mit vorbildlicher Sauberkeit (Rußpartikelfilter).
Der Benziner dreht seidenweich bis zur Höchstdrehzahl und bringt den Wagen bei Bedarf auf bis zu 230 Kilometer pro Stunde. Dabei verbraucht er im Schnitt 9,8 Liter Super (Automatik 9,1 Liter). Der Diesel – ein erfreulich geräuscharmer Vertreter seiner Gattung – hat ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Dieses bringt das Fahrzeug sehr zügig auf Touren und erlaubt zudem ein schaltfaules Fahren. Trotz seiner beachtlichen Fahrleistungen (220 km/h) genügen ihm 6,3 Liter Diesel auf hundert Kilometern.
Das Fahrwerk ist komfortabel und hält den IS auch in schwierigen Situationen sicher in der Kurve. Wenn nötig, unterstützen ABS, EBD (elektronische Bremskraftverteilung), Brems-Assistent, eine Antriebsschlupfregelung und das Stabilitätsprogramm VSC (bei anderen Herstellern auch ESP genannt) den Fahrer. In der Sport- oder Luxury-Line des Diesels kommt darüber hinaus ein besonderes Fahrdynamik-Management (VDIM, Vehicle Dynamics Integrated Management) zum Einsatz, das die einzelnen elektronischen Helfer koordiniert. Das Ergebnis ist ein noch umfassenderer Schutz in Fahrsituationen, bei denen das Fahrzeug auszubrechen droht.
Gut gelungen: Das Cockpit im
Lexus IS ist übersichtlich und
funktional angeordnet.
Und besonders erfreulich: Spätestens beim Einstiegspreis wird klar, dass der neue IS ein echtes Schnäppchen ist. 29 600 Euro kostet die Dieselvariante (IS 220d), und für 31 000 Euro geht der Benziner (IS 250) an den Start. In vergleichbarer Ausstattung müssen sich die Mitbewerber strecken. Marc Seidel
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