

Foto: Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Marburg
Das Bild der 17-jährigen Anja mit dem Verdacht einer beginnenden Borderline-Störung entstand während eines sechswöchigen Aufenthaltes in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Nach langer Erkrankungsgeschichte wurde sie mit akuten Angstsymptomen und depressiver Verstimmung aufgenommen. Jetzt hatte sie sich emotional stabilisiert und sollte in einem Heim untergebracht werden. Dies bedeutete eine starke Veränderung in ihrem Leben, da die Patientin von ihren Eltern trotz ihrer Rolle als „Aschenputtel“ unter ihren Drillingsschwestern wegen ihrer psychischen Probleme besonders umsorgt wurde. In der Psychiatrie fühlte sich die Patientin manchmal „gefangen“ und erwartete ungeduldig den Tag des Umzuges in die Einrichtung. Aber sie fürchtete sich auch vor dem Verlassen dieses Schutzraumes und vor den neuen Anforderungen. Getragen von der Hoffnung, eines Tages vielleicht symptomfrei leben zu können, konnte sie schließlich den entscheidenden Schritt vollziehen. Martina Anlauf