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Benigne Prostatahyperplasie: Sägepalmen-Extrakt hat Placeboeffekt


Die jetzt von Stephen Bent vom San Francisco VA Medical Center vorgelegte Studie vermeidet diese Nachteile. An der Studie beteiligten sich 225 Männer im Alter von 49 Jahren mit mittleren oder schweren Beschwerden (AUASI-Score > 8, maximaler Harnfluss < 15 ml/sec). Sie nahmen zweimal täglich ein Extrakt mit 160 mg Sägepalmen-Extrakt oder Placebo ein. Primäre Endpunkte waren die Veränderungen im AUASI-Score und im maximalen Harnfluss. Nach dem Ende der 48-wöchigen Behandlungsphase waren in beiden Parametern keine signifikanten Unterschiede erkennbar. Auch in Subgruppen-Analysen fanden sich keine Hinweise auf eine Wirkung. Danach haben auch Patienten mit starker Vergrößerung der Prostata oder solche mit sehr ausgeprägten Symptomen keinen Vorteil durch die Einnahme der Medikamente.
Den Unterschied zu den anderen Studien führt Bent auf die Zusammensetzung des Placebos zurück. Man habe viel Mühe verwandt, um den stechenden Geschmack des Sägepalmen-Extraktes zu imitieren. An ihm hätten viele Teilnehmer früherer Studien möglicherweise erkennen können, auf welche Gruppe sie randomisiert wurden. Für Bent sind die Ergebnisse ein deutlicher Hinweis auf die fehlende Wirkung von Sägepalmen-Extrakten. Eine endgültige Klärung erwartet er von einer größeren Studie der National Institutes of Health, an der mehrere Hundert Patienten an elf Zentren in den USA teilnehmen sollen. Rüdiger Meyer
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