

In dieser Stellungnahme wird von einer multifaktoriellen Genese des ADHS ausgegangen, wobei noch vermehrter Forschungsbedarf postuliert wird. Sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie wird ein psychodynamischer Ansatz, somit ein wissenschaftlicher, fundierter Bereich völlig ausgeklammert, obwohl „umschriebene Entwicklungsstörungen“ in der Diagnostik erfasst werden sollen. Die psychodynamische Erfassung der Ursachen von Entwicklungsstörungen sowie deren Behandlung mit psychodynamischer Therapie (analytisch, tiefenpsychologisch) mit dem Behandlungsziel einer effektiven psychischen Nachreifung unreifer Strukturen ist hinreichend bekannt und in ihrer – vor allen Dingen nachhaltigen längerfristigen – Wirkung wissenschaftlich bewiesen. So gibt es beispielsweise Fälle von ADHS, bei welchen diese Symptomatik als Ausdruck einer frühen seelischen Entwicklungsstörung zu verstehen ist, und zwar als Abwehr überwältigender Ängste. Hier kann psychodynamische Therapie ohne weitere begleitende Maßnahmen eine dauerhafte Heilung herbeiführen . . . Die ausschließliche Empfehlung verhaltenstherapeutischer Maßnahmen im Bereich der psychotherapeutischen Behandlung von ADHS ist wissenschaftlich nicht haltbar und nicht akzeptabel.
Dr. med. Nikolai Katterfeldt, Herforder Straße 1, 59555 Lippstadt
Greger, Thomas
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