MEDIZIN
Medizingeschichte(n): Pharmakopöe – Zimtwasser


Ernst Horn: Handbuch der Arzneimittellehre für Ärzte und Wundärzte (1803). 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin: Oehmigke dem Jüngeren 1805, Seite 165. – Horn (1774–1848) war von 1800 bis 1804 Professor der Klinik für Militärwundärzte in Braunschweig und wurde nach kurzen Zwischenaufenthalten in Wittenberg und Erlangen 1806 an die medicinisch-chirurgische Militärakademie in Berlin berufen. 1821 wurde er zum ordentlichen Professor der Heilkunde an der Berliner Charité ernannt. Er verfasste zahlreiche medizinische Publikationen und beschäftigte sich insbesondere mit der Psychiatrie als einem damals gerade entstehenden Fachgebiet. – [1] Zimt war ein traditionelles (All)Heilmittel, das vor allem in der frühen Neuzeit hoch im Kurs stand und noch um 1800, wie das Zitat belegt, in Arzneibüchern verzeichnet war. Neben dem hier angeführten Zimtwasser ohne Wein beschrieb Horn auch das „weinigte Zimmtwasser“ (Aqua cinnamomi vinosa), das noch stärkere Wirkung entfalte und „vorzüglich bei solchen Asthenischen zu empfehlen [sei], die an den häufigen Gebrauch spirituöser Getränke gewohnt sind.“ (Seite 167) [2] Im Sinne des Brownianismus aufreizende Mittel gegen „asthenische“ Krankheiten, die durch Schwäche (zu geringe Erregbarkeit) gekennzeichnet waren. [3] Krankheitssymptome. [4] Blähungen. [5] Vorwehen.
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.