BRIEFE
TK-Projekt: Erfolg herbeigeredet


denen Stadien der Verhandlungen alle Niedergelassenen ausführlich informiert. Die Diskussion vollzog sich dabei über zwei Jahre. Das dabei entstandene Problembewusstsein wird inzwischen sogar von ehemaligen Kritikern des Gutachterverfahrens geteilt. Ich vermute, dass in Westfalen-Lippe so vertieft die Diskussion mit den Niedergelassenen nicht stattgefunden hat. Die schnelle Erfüllung der Teilnehmerquote in Westfalen-Lippe kann somit nicht als Erfolg gewertet werden.
Veränderungen am TK-Modell, die überhaupt erst das TK-Modell für Niedergelassene einigermaßen akzeptabel machten, entstanden erst durch vermehrten Druck gerade aus den beratenden Fachausschüssen in Südbaden und Hessen, also von den KVen, in denen die Rekrutierungsphase verlängert werden musste, um genügend Teilnehmer zu gewinnen.
In Hessen beschäftigen wir uns übrigens schon lange mit Qualitätssicherung in der Psychotherapie, haben dazu Konzepte und einen Dokubogen vorgelegt. Wir sind also keine Qualitätssicherungsverhinderer. Allerdings gehen wir von der Prämisse aus, dass Qualitätssicherung in der Psychotherapie den Besonderheiten psychotherapeutischer Arbeit gerecht werden muss, nicht den therapeutischen Prozess stören darf beziehungsweise nicht allein über psychometrische Daten abbildbar ist.
Es wird spannend werden, wie die Patienten und Therapeuten die engmaschigen Testungen (gerade in der Verhaltenstherapie) annehmen werden. Effekte wird man bestimmt erzielen, und sei es den Versuchsleiter-Effekt oder den Hawthorne-Effekt.
Dipl.-Psych. Elisabeth Schneider-Reinsch, Psychologische Psychotherapeutin, Biebricher Allee 106, 65187 Wiesbaden
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