AKTUELL
Plastische Chirurgie: Engpässe in der Handchirurgie


Die tatsächlichen
Kosten für komplizierte
handchirurgische
Eingriffe
liegen teilweise
um ein Vielfaches
höher als die Fallpauschale.
Foto: Caro
Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen sieht die Versorgung mit vielen hoch spezialisierten Behandlungsmethoden in ihren Fachdisziplinen gefährdet. Besonders bedroht sei die Versorgung schwerer Handverletzungen, berichtete deren Sekretär Prof. Dr. med. Hans-Eberhard Schaller. Der Grund: „Es gibt keine abgestufte, der Verletzung angepasste Vergütungsform, die die Ausdehnung und die Art der Verletzung und die Anzahl möglicher Folgeoperationen berücksichtigt.“ Die diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRGs) für ausgedehnte mikrochirurgische Eingriffe oder Lappentransplantationen seien für den Bereich der Hand nur halb so hoch kalkuliert wie für andere Körperregionen, kritisierte Schaller. Daher bestehe die Gefahr, dass die Kliniken aufwendigere Operationen zunehmend ablehnen. Die Folgekosten, die der Gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung durch eine unzureichende Versorgung entstehen, liegen Schaller zufolge viel höher als die tatsächlichen Operationskosten.
Eine Versorgungslücke zeichnet sich nach Ansicht von Dr. med. Marita Eisenmann-Klein auch bei Brustverkleinerungen ab. Der Präsidentin der Fachgesellschaft zufolge lehnt der Medizinische Dienst der Krankenkassen die Kostenübernahme immer häufiger ab.
Erfreut zeigte sich die Gesellschaft darüber, dass mit der Änderung des Heilmittelwerbegesetzes der Verbraucherschutz bei ästhetischen Operationen an Bedeutung gewinnt. Irreführende Werbung oder Vorher-Nachher-Fotos sind künftig nicht mehr zulässig. MM
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