VARIA: Personalien
Auszeichnung für Alfred Möhrle: Standhafter Kämpfer


Kammerpräsidentin Ursula Stüwe und Alfred Möhrle
Foto: Rainer Wohlfahrt
Als Vorsitzender des Ausschusses „Gebührenordnung“ war er der GOÄ-Fachmann im Vorstand der Bundesärztekammer – kein vergnügliches Amt, denn politisch wird die GOÄ-Reform seit langem hintertrieben. Möhrle erinnerte gleichwohl beharrlich daran, dass „Patient und Arzt Anspruch auf eine medizinisch aktuelle, leitungsrechtlich in sich schlüssige Gebührentaxe haben“, so noch 2005 auf dem 108. Deutschen Ärztetag in Berlin.
Möhrle ist keineswegs ein schmalspurig auf Gebührenfragen ausgerichteter Berufspolitiker. In Hessen wie auch bei der Bundesärztekammer (so vor allem beim 99. Deutschen Ärztetag 1996) setzte er sich mutig mit der Rolle der Ärzteschaft in der NS-Zeit auseinander. Auch warnte er (zum Beispiel in Heft 8/2003 des Deutschen Ärzteblattes) eindringlich davor, dass Rationierung in der Medizin zur Ausgrenzung großer sozialer Gruppen führen kann. Zugleich wandte er sich gegen das modische Herunterreden des Gesundheitswesens in Deutschland.
Die hessische Ärzteschaft hat einen standhaften Kämpfer für ein Gesundheitswesen, das hohen Qualitätsanforderungen genügt, geehrt. Einen Mann zudem, der sich seine eigenen Meinungen bildet, niemandem nach dem Mund redet und dennoch um Ausgleich mit anderen Meinungen bemüht ist. Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks, zu dessen Vorsitzendem Möhrle 2005 gewählt wurde, kann sich glücklich schätzen. NJ
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