MEDIZIN
Medizingeschichte(n): Kosmetikratgeber – „Jungfernmilch“


Christoph Hellwig: Neu-entdeckte Heimligkeiten des Frauenzimmers (Erstauflage 1714). 2. Auflage Frankfurt; Leipzig: Niedtens 1715, Seite 75. Zitiert nach Sabine Sander: Die dreißig Schönheiten der Frau – Ärztliche Ratgeber der Frühen Neuzeit. In: Medizin, Geschichte und Geschlecht. Körperhistorische Rekonstruktionen von Identitäten und Differenzen. Herausgegeben von Frank Stahnisch und Florian Steger. Stuttgart: Steiner 2005, Seite 55. – Hellwig (1663–1721) ließ sich um 1688 in Weissenfels als praktischer Arzt nieder, war ab 1696 Stadtphysikus in Tennstädt, ging 1712 nach Erfurt. – [1] Die „Jungfernmilch“ mit dem typisch milchigen Aussehen wurde nach verschiedenen Rezepten hergestellt. Der glättende und bleichende Effekt auf die Gesichtshaut ist möglicherwiese pharmazeutisch auf das in der Pflanze enthaltene Rutin zurückzuführen. [2] Hauswurz: Sempervivum, vielgebrauchtes traditionelles Haus- und Kosmetikmittel. [3] Weingeist: alchemische Erfindung des 12. Jahrhunderts (Destillation), bald in die Pharmazie eingeführt; der Begriff „Alkohol“ wurde erst später, unter anderem von Paracelsus, verwandt.
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