Bei der Nachfrage nach einem Folgerezept in der vergangenen Woche (Verordnung einmal im Quartal) habe ich einen Riesenaufstand in der Arztpraxis erlebt. Die Arzthelferin riet von einem Rezept ab, da meine 130 Euro (für Chroniker, ansonsten die Hälfte) verbraucht seien. Sie forderte mich auf, 200 Euro für meine Medikamente zu zahlen. Letztendlich wurde ich nach langem Gezeter – um die Überscheitung in Grenzen zu halten – für die Tage bis zum nächsten Quartal aus dem hauseigenen „Giftschrank“ versorgt. Massiv wurde ich in die Rolle des Schuldigen hineinmanövriert. Ich bin schwer lungen- und herzkrank und werde zu Hause mit Sauerstoff versorgt. Von meiner Erwerbsunfähigkeitsrente kann ich diese hohen Zuzahlungen nicht leisten. Mir wurde dermaßen zugesetzt mit dem Bemerken, dass der Arzt nun für „mich“ Zahlungen zu leisten anstatt Einnahmen zu verzeichnen habe. Ich habe jahrzehntelang hohe Beiträge in die GKV eingezahlt. Gilt das Solidaritätsprinzip gänzlich nicht mehr? Die Engel-Teufel-Karikatur und dem Arzt mit Rezeptblock ja/nein im DÄ spricht mir aus der Seele. Gibt es noch einen überzeugten Humanmediziner mit genügend Privatpatienten, der sich „mich“ leisten kann und will?
Anna Gewert, Birresborner Straße 31, 50935 Köln
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