SUPPLEMENT: Reisemagazin
Rio de Janeiro: Stadt des Fußballs
Dtsch Arztebl 2006; 103(14): [24]


Die Copacabana – vielleicht der schönste Ort, um Fußball zu spielen
Foto: dpa
Fußball spielen die Menschen in Rio immer und überall. Aber es gibt keinen besseren und vielleicht auch keinen schöneren Ort, sie spielen zu sehen als an der Copacabana. Ob die jungen Cariocas, wie sich Rios Bewohner selbst nennen, nun dem Beach Soccer, einer Mischung aus Fußball und Volleyball nachgehen, oder dem klassischen Fußball: Mit dem Ball und am Ball können sie alles. Man spürt eine temporäre Leichtigkeit des Seins, die so gar nichts mit der traurigen sozialen Lage vieler Einheimischer zu tun hat. Auch Laien begreifen sofort, warum die Brasilianer auch dieses Jahr wieder als Favorit für die anstehende Fußballweltmeisterschaft gehandelt werden.
Foto: Manfred Lädtke
Am bedrückendsten sind jedoch die mehr als 100 Favelas, die sich in Sichtweite der Strände auf jeden Hügel hinaufziehen. Eine No-Go-Gegend, auch für die Polizei. Korruption und Kriminalität innerhalb des Polizeiapparats sind auch unter der Präsidentschaft von Lula da Silva noch nicht ausgerottet. Für den Schutz der Touristen in Rio ist die Militärpolizei zuständig, für Untersuchungen die Touristenpolizei. Polizeichef Alvaro Luiz kann allerdings auf eine stark rückläufige Statistik der Überfälle durch verstärkte Polizeipräsenz und Kameraüberwachungssysteme verweisen. „Only God knows“, ist seine resignierende Replik auf die Frage nach einer Lösung für die vielen Straßenkinder, die den Nährboden für die Straßenkriminalität bilden.
Postkartenidylle und raueWirklichkeit:
Fußballstar Jorginho (l.) kümmert sich um
Straßenkinder, die den Nährboden für die
Straßenkriminalität bilden. Die Touristenpolizei
(u.) verzeichnet erste Erfolge.
Fotos (2): Roland Motz
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