SUPPLEMENT: Reisemagazin

Frankfurt vor der WM: Mainhattan glänzt

Dtsch Arztebl 2006; 103(14): [25]

Motz, Roland

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Nirgendwo sonst in Europa stehen höhere oder gar mehr Wolkenkratzer. Fotos: Presse- und Informationsamt Frankfurt/Main
Nirgendwo sonst in Europa stehen höhere oder gar mehr Wolkenkratzer. Fotos: Presse- und Informationsamt Frankfurt/Main
Weltoffen und gemütlich zugleich

Bereits 1974 war Frankfurt Gastgeberstadt zur Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land. Seitdem hat sich das altehrwürdige Waldstadion in die 2005 eröffnete Commerzbank Arena verwandelt, und die Stadt selbst hat eine atemberaubende Dynamik entwickelt.
Egal, von wo und wie man nach Frankfurt kommt, das Erste, was der Reisende zu Gesicht bekommt, sind die dicht zusammengedrängten Hochhaustürme, die der Stadt ihren unverwechselbaren Stempel aufdrücken. Nirgendwo sonst in Europa stehen höhere oder gar mehr Wolkenkratzer als in der „kleinsten Metropole der Welt“ mit gerade einmal 650 000 Einwohnern. Die weltberühmte Skyline im Bankenviertel, der quirlige Rhein-Main-Airport im Stadtwald, aber auch zahlreiche Museen und viel Kultur prägen die Stadt am Main. Banker zwischen Euro- und Maintower, Broker vor Bulle und Bär an der Börse, Einheimische mit Touristen bei Ebbelwei und Handkäs in Sachsenhausen – „Mainhatten“ ist ständig in Bewegung, gibt sich weltoffen und gemütlich zugleich.
Der Römer mit dem Gerechtigkeitsbrunnen ist das historische Zentrum. Die „Gud Stubb“ wird beherrscht durch das dreigiebelige Rathaus mit dem Kaisersaal. Gegenüber stehen die wieder aufgebauten alten Patrizierhäuser vor der modernen Kunsthalle Schirn und der spätgotischen Nikolaikirche. Die Paulskirche hinter dem Römer gilt als „Wiege der Demokratie“. In dem klassizistischen Sandsteinbau tagte 1848 das erste frei gewählte deutsche Parlament. In der Heimatstadt des großen Dichterfürsten ist der kleine Abstecher zum Goethehaus natürlich ein Muss. Die uralte und schönste Frankfurter Brücke führt über den Main nach Sachsenhausen, wo man sich in einem der 13 Museen der Kultur oder aber gleich dem „Stöffsche“ im legendären Apfelweinviertel zuwenden kann. Mögen die Frankfurter im Bundesgebiet (zu Unrecht) als muffig und unwirsch verschrien sein, im Hochhausviertel jedenfalls gibt sich Frankfurt kosmopolitisch und servicefreundlich. Der Eurotower beherbergt mit der Europäischen Zentralbank die wohl mächtigste Institution in Europa. Am schönen Opernplatz hat man die verspiegelten Zwillingstürme der Deutschen Bank in der Taunusanlage direkt vor sich. Der zur Jahrtausendwende eröffnete Maintower mit Aussichtsplattform und Bar-Restaurant im 56. Stockwerk gewährt fantastische Ausblicke über die gesamte Stadt bis in den Taunus und Odenwald. Beherrscht wird Frankfurts Skyline allerdings vom Commerzbank Tower, dem zurzeit höchsten europäischen Wolkenkratzer. Stararchitekt Norman Fosters wuchtiges, gelb beleuchtetes Meisterwerk mit ellenlanger Antenne streift die 300-Meter-Marke.
Überhaupt erstaunt es, wie viele Oasen der Ruhe sich im Schatten der Banktürme finden lassen. Nicht nur zahlreiche Straßencafés, auch der Palmengarten, der Grüneburg-Park und der kleine, aber feine Chinesische Garten sind ganz nahe. Bequem und schnell lässt sich Frankfurt zu Fuß erschließen – genau so, wie es sich für eine kleine Weltstadt gehört. Roland Motz
Im neuen FIFA-WM-Stadion werden fünfWeltmeisterschaftsspiele stattfinden. Die moderne Commerzbank Arena, die im vergangenen Jahr eröffnet wurde, bietet rund 50 000 Zuschauern Platz.
Im neuen FIFA-WM-Stadion werden fünfWeltmeisterschaftsspiele stattfinden. Die moderne Commerzbank Arena, die im vergangenen Jahr eröffnet wurde, bietet rund 50 000 Zuschauern Platz.

Informationen:
Main Arena: Auf einer schwimmenden Großleinwand mitten auf dem Main können die Fans von beiden Ufern aus kostenfrei die Spiele mitverfolgen.
Sky Arena: Vor WM-Beginn, vom 3. bis 5. Juni, bringen riesige Lichtprojektionen die Skyline zum Strahlen.
Museumsuferfest: Am Endspielwochenende, vom 7. bis 9. Juli, findet Frankfurts größtes Fest mit vielen Musik- und Theateraufführungen und kulinarischen Genüssen statt.

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