ArchivDeutsches Ärzteblatt17/2006Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie: Schlusswort

MEDIZIN: Diskussion

Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie: Schlusswort

Schaefer, Roland M.

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LNSLNS Frau Dr. med. Heidje Duhme aus Hamburg hat unsere Ausführungen leider derart interpretiert, dass der Säure/Basen-Haushalt ausschließlich durch die Atmung reguliert sei. Dieses Missverständnis schmerzt gerade uns als Nephrologen sehr. Natürlich leistet die Niere neben der Lunge einen wichtigen Beitrag zur Elimination saurer Valenzen. Auf der anderen Seite freut es uns als Autoren doch, wie überaus angeregt die Leserin sich mit unserem Beitrag auseinandersetzt, auch wenn wir nicht alle pathophysiologischen Überlegungen von Frau Dr. Duhme uneingeschränkt unterstützen möchten.
Professor Zander aus Mainz misst der Bestimmung des Base-Excess universelle Bedeutung für das Verständnis von Säure/Basen-Störungen bei. Dies mag theoretisch durchaus so sein, im klinischen Einsatz enttäuscht dieser lediglich errechnete Parameter in vielen Fällen mehr als dass er weiterhilft, da gerade bei schweren Säure/Basen-Entgleisungen häufig völlig unplausible Werte generiert werden.
Dr. Wittstamm aus Essen weist darauf hin, dass die metabolische Azidose mit erhöhter Atemfrequenz einhergehen kann. Wie von dem Heidelberger Internisten Adolf Kussmaul (1822–1902) erstmals beschrieben, nicht nur mit erhöhter Frequenz, sondern auch mit gesteigertem Atemvolumen. Klinisch auffällig und damit diagnostisch nutzbar wird die typische Azidoseatmung in der Regel erst bei ausgeprägter Azidose mit Base-Excess-Werten von –10 und mehr.

Für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Roland M. Schaefer
Medizinische Klinik und Poliklinik D
Universitätsklinikum Münster
Albert-Schweitzer-Straße 33
48129 Münster

Die Autoren der Diskussionsbeiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

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