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Fehlende Betreuungsmöglichkeiten sind mit ein Grund dafür,
dass Ärztinnen mit Kindern nicht in den Beruf zurückkehren.
Foto: ddp
Nur wenige Universitätsklinika und Krankenhäuser in Deutschland engagieren sich für familienfreundliche Arbeitsbedingungen von Ärztinnen und Ärzten. Zu diesem Schluss kommt der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) nach der Auswertung einer bundesweiten Umfrage, die er Ende April präsentierte. Von rund 2 200 angeschriebenen Kliniken reagierten circa 700. Lediglich 15 Prozent davon gaben an, über Kinderbetreuungsangebote zu verfügen. Von 36 Universitätsklinika sandten 25 den Fragebogen zurück, wobei 16 auf eigene Angebote verwiesen. „Die Ergebnisse sind, trotz weniger guter Beispiele, ernüchternd“, kommentierte DÄB-Präsidentin Dr. med. Astrid Bühren.
„Das wichtigste Defizit in der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung besteht im Mangel an Betreuungsplätzen“, heißt es auch im jüngsten bundesweiten Familienbericht. Lücken gebe es auf allen Feldern: bei Angeboten für unter Drei- und über Sechsjährige, bei Ganztagsplätzen wie auch im Fall von Ferien- und Krankheitszeiten. In der Folge würden vielen Kindern Fördermöglichkeiten vorenthalten und den Müttern ein angemessenes Beschäftigungsverhältnis.
„Wie Frauen beruflichen Aufstieg und Kinder erfolgreich miteinander vereinbaren können, ist längst keine ,Frauenfrage‘ mehr“, hatte die Bundesfamilienministerin Dr. med. Ursula von der Leyen (CDU) unlängst bei der Vorstellung einer Studie zum Thema Kinder und Karriere betont. „Sie ist die Kardinalfrage zur Lösung der demographischen Herausforderungen und ein wichtiger Faktor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.“ Die Bertelsmann-Stiftung hatte 500 Frauen befragt. Sie gaben vielfach an, durch eigene Kinder habe sich ihre Führungsfähigkeit verbessert, etwa beim Lösen von Konflikten, beim Zeitmanagement und bei der Delegation von Aufgaben. Rie
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