MEDIZIN: Referiert
Hernioplastie: Klammerung oder Fibrinklebung?


Der Autor operierte in der prospektiv randomisierten Studie Patienten mit doppelseitigen Inguinalhernien (insgesamt 186 Hernien). Bei 46 Patienten wurde geklebt, bei 47 geklammert. Nach Abtragung des Bruchsacks und der Sicherung des Samenstranges wurden fünfmal 10 cm große Prolene-Netze eingelegt, um die Rückwand des Leistenkanals, den inneren Leistenring, zu verstärken. Die Netze wurden entweder durch Klammern oder durch einen Zwei-Komponenten-Fibrinkleber am Ligamentum pubicum superius und dessen Umgebung fixiert.
Die Operation erfolgte entweder ambulant oder stationär, und der Eingriff dauerte je nach Technik 76 oder 75 Minuten. Die Patienten erhielten zur postoperativen Schmerztherapie Diclofenac oder Proproxyphene.
Die Gruppen unterschieden sich im Schmerzempfinden weder in Ruhe noch beim Husten, allerdings benötigten Patienten nach Klammerung signifikant mehr Schmerztabletten (7 Tabletten) als die Vergleichsgruppe (4,5 Tabletten). Die Fibringruppe entwickelte häufiger postoperativ Serome (17,4 versus 5,3 Prozent), die sich ohne Behandlung zurückbildeten. Der Autor diagnostizierte keine Lockerungen der Netze in der im Median 1,2 Jahre dauernden Nachbeobachtungszeit (8 bis 27 Monate). Nach einem Jahr waren noch Daten von 78 Patienten verfügbar. Hiervon hatten 20 Prozent der Klammergruppe und 13,2 Prozent nach Fibrinklebung chronische Leistenschmerzen. Diese Differenz war nicht signifikant. wob
Hung Lau: Fibrin sealant versus mechanical stapling for mesh fixation during endoscopic extraperitoneal inguinal hernioplasty. Ann Surg 2005; 242: 670–5. E-Mail: lauh@hkucc.hku.hk
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