ArchivDeutsches Ärzteblatt19/2006Erhöhtes Risiko kolorektaler Adenome bei Brustkrebs

MEDIZIN: Referiert

Erhöhtes Risiko kolorektaler Adenome bei Brustkrebs

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LNSLNS Epidemiologische Studien weisen auf eine mögliche Assoziation zwischen Brustkrebs und kolorektalem Karzinom.
95 Prozent aller kolorektalen Karzinome des Menschen entstehen infolge eines gutartigen Polypen (Adenom-Karzinom-Sequenz). Angehörige von Mammakarzinompatienten entwickeln gehäuft Kolonkarzinome und umgekehrt. Die Autoren führten eine prospektive Studie durch, in der das Risiko, ein kolorektales Adenom oder Karzinom zu entwickeln, bei 188 konsekutiven Frauen mit Brustkrebs und 376 alterskorrelierten Frauen, die koloskopiert worden waren, analysiert wurden.
Kolorektale Adenome fand man bei Frauen mit Brustkrebs in 40,9 Prozent,
in der Kontrollgruppe in 9,3 Prozent der Fälle (p = 0,047, Odds Ratio 1,7). Betroffen war in erster Linie die Altersgruppe zwischen 65 und 85 Jahren. Frauen mit Brustkrebs und einer Anti-Östrogen-Therapie zeigten einen Trend für ein niedrigeres Adenomrisiko im Vergleich zu Frauen ohne Anti-Östrogen-Behandlung.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass bei Frauen mit Brustkrebs jen-
seits des 65. Lebensjahres gezielt nach kolorektalen Neoplasien gesucht werden sollte. w

Ochsenkühn T, Bayerdörffer E, Meining A et al.: Increased prevalence of colorectal adenomas in women with breast cancer. Digestion 2005; 72: 150–5. E-Mail: Thomas.ochsenkuehn@med.uni-muenchen.de

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