

Foto: Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Marburg
In ihrem Bild stellt Susanne eine „einsame Frau am Strand“ dar, die für „Verlassenheit und Einsamkeit“ steht. Die „einsame Traurigkeit“ unterstreicht die Patientin durch das Schwarz des Strandes, das kontrastierende Weiß der Frau verdeutlicht umso stärker die Abgegrenztheit und fehlende Integration. Dennoch interpretiert Susanne selbst den Strand in seiner Gleichförmigkeit als „friedlich“, der als Positiv ihre „Sehnsucht nach dem Fallenlassen in die zeitweise Einsamkeit“ symbolisiert.
Dieses Bild entstand in einer Behandlungsphase, in der Susanne gleichzeitig aus der stationären Behandlung hinausdrängt, jedoch die selbstständige Aufrechterhaltung eines Mindestgewichts verweigert; ein „gesundes“, „normales“ Leben erscheint ihr unvorstellbar. Sie gibt an, sich ohne Essstörung „leer“ zu fühlen und dass ihr „das Glück fehlt“. Glück, das sie dabei empfindet, wenn sie sich selbst „verschwinden lassen kann“ und in ihrer Erkrankung stärker ist als alle anderen Menschen, die ihre Gesundung erreichen wollen. Sylvia Eimecke
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.