MEDIZIN: Diskussion
Evidenzbasierte Medizin am Beispiel der diabetischen Retinopathie: Studien zu Magnesium fehlen


Es geht naturgemäß nicht um eine Alternative zu den etablierten Therapien, sondern um deren Ergänzung. Der Anteil der Diabetiker mit Magnesiummangel liegt in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent selbst bei gut eingestellten Patienten. Die apodiktische Forderung nach diätetischem Ausgleich greift insbesondere bei übergewichtigen Diabetikern zu kurz. Magnesiumreiche Nahrungsmittel sind vielfach kalorienreich.
Die Datenlage zu Magnesium und Diabetes ist sowohl nach der Evidenz (3a Härtegrad C) aber auch nach Therapiesicherheit, Akzeptanz und Ökonomie zu bewerten. In Zusammenschau dieser Gesichtspunkte verdient ein Magnesiummangel bei jedem Diabetiker Beachtung. Der Einschluss von Magnesiumanalysen wie auch eines Magnesium-Therapiearmes in prospektive Studien ist aufgrund der bisherigen Fall-Kontroll-Studien, pathophysiologischer und tierexperimenteller Daten gerechtfertigt.
Das Problem der Magnesium-Therapie bei der diabetischen Retinopathie wie auch anderen Zielparametern ist der „Finanz-Bias“. Magnesium war bislang zu preiswert, um zum Gegenstand großer prospektiver Studien gemacht zu werden.
In der individuellen Patientenbetreuung von Diabetikern sprechen bei nachgewiesenem Magnesiummangel bereits heute antiarrhythmische Wirkung, verbesserte Arzneimittelinteraktionssicherheit sowie Pathophysiologie im Falle des metabolischen Syndroms für die Supplementation von Magnesium.
Dr. von Ehrlich hat Honorare für Vorträge zum Thema Magnesium und für Beratung von Verla-Pharm erhalten.
Literatur
1. Ehrlich B, Wadepuhl M: Erhöhtes Risiko einer diabetischen Retinopathie bei niedrigem Serum-Magnesium-Diabetes und -Stoffwechsel 2003; 12: 285–9.
2. De Valk HW, Hardus PL,van Rijn HJ, Erkelens DW: Plasma magnesium concentration and progression of retinopathy. Diabetes Care 1999; 22: 864–5.
3. McNair P, Christiansen C, Madsbad S, Lauritzen E, Faber O, Binder C, Transbol I: Hypomagnesiaemia, a risk factor in diabetic retinopathy. Diabetes 1978; 27: 1075–7.
Dr. med. Bodo von Ehrlich
Immenstädter Straße 79b
87435 Kempten
1.
Ehrlich B, Wadepuhl M: Erhöhtes Risiko einer diabetischen Retinopathie bei niedrigem Serum-Magnesium-Diabetes und -Stoffwechsel 2003; 12: 285–9.
2.
De Valk HW, Hardus PL,van Rijn HJ, Erkelens DW: Plasma magnesium concentration and progression of retinopathy. Diabetes Care 1999; 22: 864–5. MEDLINE
3.
McNair P, Christiansen C, Madsbad S, Lauritzen E, Faber O, Binder C, Transbol I: Hypomagnesiaemia, a risk factor in diabetic retinopathy. Diabetes 1978; 27: 1075–7. MEDLINE
1. | Ehrlich B, Wadepuhl M: Erhöhtes Risiko einer diabetischen Retinopathie bei niedrigem Serum-Magnesium-Diabetes und -Stoffwechsel 2003; 12: 285–9. |
2. | De Valk HW, Hardus PL,van Rijn HJ, Erkelens DW: Plasma magnesium concentration and progression of retinopathy. Diabetes Care 1999; 22: 864–5. MEDLINE |
3. | McNair P, Christiansen C, Madsbad S, Lauritzen E, Faber O, Binder C, Transbol I: Hypomagnesiaemia, a risk factor in diabetic retinopathy. Diabetes 1978; 27: 1075–7. MEDLINE |
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.