

Ich bin überrascht, in dem Beitrag die Aussage zu finden, dass Metaanalysen (welche?) Verhaltenstherapie/Toilettentraining als einzig wirksame Behandlungsmethode bei Enkopresis belegen und festgestellt wird, dass psychodynamische Therapien unwirksam und nur zur Behandlung von komorbiden Störungen angezeigt seien. Es wird in dem Beitrag nicht darauf eingegangen, dass das Symptom Enkopresis selbst oft Ausdruck von ungelösten intrapsychischen und interpersonellen Konflikten und neurotischen Entwicklungsstörungen sein kann und dementsprechend tiefenpsychologisch fundierte und analytische Behandlungsmethoden sehr wohl indiziert und erfolgreich sein können. Meine Erfahrungen aus langjähriger eigener Praxis, aus Supervisions- und Gutachtertätigkeit, zeigen, dass Enkopresis oft und mit Erfolg mit psychodynamischen Methoden behandelt wird, wobei natürlich auch hier in der Elternarbeit der konkrete Umgang mit dem Symptom Thema ist.
Maretta Steigenberger, Dipl.-Päd., Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin, Kreuzstraße 53/1, 73730 Esslingen
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