MEDIZIN: Referiert
Leukotriene – Risikofaktoren für Atherosklerose


Die Gruppe untersuchte Varianten im Leukotrien-A4-Hydrolase(LTA4H)-Gen. LTA4H-Gen-Varianten, die mit einer verstärkten Leukotrien-Ausschüttung assoziiert sind, traten dabei bei 325 isländischen Patienten mit besonders ausgeprägter Atherosklerose – Myokardinfarkte plus zusätzliche kardiovaskuläre Erkrankung – signifikant häufiger auf als bei 863 gesunden Kontrollen. Die Befunde konnten an drei US-amerikanischen Kollektiven europäischer und an drei US-amerikanischen Kollektiven afrikanischer Herkunft bestätigt werden.
Auch wenn die Risikovarianten in den Patientenkollektiven mit europäischer Herkunft signifikant häufiger waren, zeigten sich deutlich stärkere Krankheitseffekte in den Kollektiven afrikanischer Herkunft (Relatives Risiko von 1,32 bei Europäern und von 4,17 bei Afrikanern). Gen-Varianten im LTA4H-Gen scheinen daher besonders zur Atherosklerosedisposition bei Personen mit afrikanischer Abstammung beizutragen.
Da die Risikovarianten in der europäischen Allgemeinbevölkerung wesentlich häufiger vorkommen als in der afrikanischen, scheinen sie populationsgeschichtlich eher bei Europäern entstanden zu sein. US-amerikanische Risikopersonen afrikanischer Herkunft haben sie offenbar durch Durchmischung mit Europäern in vorausgegangen Generationen geerbt. shm
Helgadottir A, Manolescu A, Helgason A et al.: A variant of the gene encoding leukotriene A4 hydrolase confers ethnicity-specific risk of myocardial infarction. Nature Genet 2006; 38: 68–74.
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