

„Sie wissen ja, dass ich vor kurzem in der Klinik war, zur Kniespiegelung, das ging auch alles gut, aber dann bekam ich starke Schmerzen im Bauch, also sagte ich der Schwester Bescheid. Die meinte, dass sie über Computer den Doktor alarmieren würde . . .“ Ich erläutere ihm, dass unsere Krankenhäuser trotz wirtschaftlichen Drucks auf modernste Verfahren der Informationsübermittlung umgestellt haben und damit dem Patienten eine absolut zeitnahe und optimale Versorgung . . . – „Die Schmerzen blieben, die Schwester kam wieder und meldete, dass sie es gemeldet habe und ging wieder.“ Ich erkläre ihm, dass die lückenlose Kontrolle von Informationsweiterleitung und deren Dokumentation es noch Jahre später ermöglicht, die effektive Kette der Hilfsbemühungen nachvollziehen zu können und . . . – „Dann gingen die Stunden so ins Land, aber der Bauchschmerz blieb, dafür kam die Schwester wieder vorbei und berichtete, dass sie in dem krankenhauseigenen Informationssystem extra eine Meldung an den zuständigen Arzt verschickt hat, dieser aber noch Disiehs Mänitschmänt zu bewältigen habe. Na ja, diese Disiehse waren offensichtlich so zeitraubend, dass er leider bis zu meiner Entlassung keine Gelegenheit fand, mich zu untersuchen . . .“ Notfallsituationen, so versuche ich ihn zu trösten, treiben in den heutigen Zeiten die Personalbevorratungen, insbesondere ärztlicher Fachkräfte, an die Grenzen, sodass leider Wartezeiten entstehen können. Das sei in der Tat äußerst bedauerlich. Man sollte aber auch die Vorzüge moderner Systeme zur Krankheits- und Kostenerfassung schätzen lernen, die in unserem heutigen Gesundheitswesen stark im Kommen sind und erst mal viel ärztliche Arbeitskraft fordern . . . aber: Was ist eigentlich mit den Bauchschmerzen?
„Ach Herr Doktor, Sie wissen doch: Was kommt, geht auch wieder.“ Dr. med. Thomas Böhmeke
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