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Hypertonie: Erstmedikation: Britische Behörde gegen Betablocker


Für ältere Patienten geben die neuen Leitlinien Kalziumantagonisten und Thiaziddiuretika den Vorzug. Bei jüngeren Patienten spreche die bisherige Evidenz eher für die Erstwahl eines ACE-Hemmers. Wenn die Patienten mehrere Medikamente benötigen, um den Blutdruck einzustellen, halten die Briten die gemeinsame Gabe von ACE-Hemmern und Kalziumantagonisten für eine „logische Kombination“.
Die neuen Leitlinien dürfen jedoch nicht missverstanden werden. NICE und BHS kennen durchaus Situationen, in denen sie zu Betablockern raten. Ein Einsatz sei erwägenswert bei Frauen im gebärfähigen Alter (wegen der im Gegensatz zu ACE-Hemmern fehlenden teratogenen Risiken), bei Patienten mit erhöhtem Sympathikotonus (wegen der negativ dromotropen Wirkung der Betablocker). Auch bei Unverträglichkeit auf ACE-Hemmer oder Angiotensin-2-Antagonisten seien Betablocker eine gute Wahl. Abgeraten wird allerdings davon, Betablocker mit Thiaziddiuretika zu kombinieren. Patienten, die derzeit mit einem Betablocker behandelt werden, wird langfristig zum Wechsel auf andere Substanzen geraten. Rüdiger Meyer
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