AKTUELL: Akut
Hirntumoren: Gliome – Herpesviren sind „freigesprochen“


Um den Widerspruch zu den Ergebnissen der amerikanischen Kollegen aufzuklären, gingen die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums der Frage nach, ob eine Verunreinigung der Tumorproben mit Virus-infizierten Blutzellen zu einer Fehlinterpretation geführt haben könnte. Doch auch in den Blutproben der Patienten war kein Virus nachweisbar. In einem weiteren Ansatz wurde der Zusammenhang zwischen bereits zurückliegenden Virusinfektionen (Antikörper-Nachweis) und dem Risiko, an einem Hirntumor zu erkranken, untersucht.
Da Zytomegalie-Viren nicht die einzigen Herpesviren sind, die mit Gehirntumoren in Verbindung gebracht werden, schlossen die Wissenschaftler drei weitere Vertreter dieser Gruppe (Herpes simplex, Varizella-Zoster und Epstein-Barr) in ihre Analyse mit ein. Die Blutproben zahlreicher Patienten enthielten zwar Antikörper gegen Herpesviren als Beweis für eine zurückliegende Infektion. Die Häufigkeit einer Herpesvirus-Infektion lag bei den Hirntumorpatienten jedoch nicht höher als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Eine Beteiligung von Herpesviren an der Entstehung von primären Hirntumoren ist demzufolge als sehr unwahrscheinlich anzusehen. zyl
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