VARIA: Computer
Der Harnsteinbildung auf der Spur


Die Röntgenaufnahme
zeigt
eine extreme
Steinbildung in
beiden Nieren.
Beide Nierenhohlräume
wurden innerhalb
eines
Jahres nahezu
vollständig von
Steinmaterial
ausgefüllt. Abbildung: Urologische Klinik
Die Ursachen der Steinbildung sind vielfältig. Eine genetische Veranlagung bildet in der Regel den Hintergrund der Erkrankung, Auslöser ist häufig eine unangepasste Ernährung. So kann der Genuss von Lebensmitteln, die viel Oxalsäure enthalten (wie etwa Spinat), die Steinbildung fördern. Im Urin kann sich diese Säure mit Kalzium zu unlöslichem Kalziumoxalat verbinden, das sich am wachsenden Stein ablagert, während gleichzeitig das Oxalat aus dem Harn verschwindet und sich dort nicht mehr nachweisen lässt.
Um die Harnzusammensetzung vor Beginn der Kristallisation zu ermitteln, berechnet das Computerprogramm aus zwei im Abstand von einigen Wochen aufgenommenen Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen die Volumenzunahme je Zeiteinheit. Aus der jeweiligen Patientenhistorie weiß der Arzt zudem, wie die Zusammensetzung früherer Steine war. Aus diesen Parametern sowie dem Urinfluss durch die betroffene Niere lässt sich berechnen, wie viel von welcher Substanz der Stein pro Zeiteinheit bindet – und wie dieser Effekt die Harnanalyse verfälscht.
Der Arzt erhält dadurch eine korrigierte Harnanalyse, die ihm hilft, den Ursachen der Steinbildung auf die Spur zu kommen. Das Verfahren ist einfach und kostengünstig. Bei Patienten, die häufig unter Harnsteinen leiden und auf eine Therapie nicht ansprechen, ermöglicht es Rückschlüsse auf die Ursachen. EB
Kontakt: Dr. med. Norbert Laube, Klinik und Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Bonn, Telefon: 02 28/2 87 91 06, E-Mail: norbert.laube@ukb.uni-bonn.de
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