ArchivDeutsches Ärzteblatt34-35/2006Vertragsärztliche Vergütung: Immenser Bürokratieaufwand
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LNSLNS Nach jahrelanger Planung haben wir bereits seit einem Jahr ein neues Honorarkonzept (EBM 2000plus), das uns von der KBV als die Lösung aller Probleme angepriesen wurde. Mit Gerechtigkeit, da betriebswirtschaftlich kalkuliert, und geringem Bürokratieaufwand wurde argumentiert. Auch wenn viele mit dem neuen EBM nicht sonderlich zufrieden sind, besteht das größte Problem doch wohl darin, dass uns der versprochene feste Punktwert von 5,11 Cent vorenthalten wird und erneut – entgegen allen Versprechungen – mit Budgets gearbeitet wird. Nun soll ein komplett neues Honorarkonzept entwickelt werden, das ähnlich den stationären DRGs lediglich die Diagnosen des Patienten und kaum mehr die durchgeführten Leistungen berücksichtigt.
– Wieso glaubt die KBV, dass gerade dadurch mehr Geld in das System kommt? Einfacher wäre doch, beim EBM 2000plus einen festen Punktwert und Wegfall der Budgets zu fordern . . .
– Das neue System wird, ähnlich wie bei den stationären DRGs, zu einem immensen Bürokratieaufwand durch die Notwendigkeit exakter ICD-Verschlüsselung aller Haupt- und Nebendiagnosen führen . . .
– Die 3-Minuten-Medizin wird begünstigt, gesprächsintensive Zuwendung abgewertet.
Ein derartiges neues Abrechnungssystem im ambulanten Bereich wäre katastrophal . . .
Dr. med. Michaela Bach,
Auguste-Viktoria-Straße 89 b,
14193 Berlin

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