ArchivDeutsches Ärzteblatt34-35/2006Masern: Noch viele Fragen offen
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LNSLNS Mir blieb die Spucke weg, als ich im DÄ las, die Ärztekammern sollen ermächtigt werden, berufsrechtliche Schritte gegen Kollegen einleiten zu können, die sich „wiederholt gegen empfohlene Schutzimpfungen aussprechen“ (DÄ, Heft 22/2006, Tätigkeitsbericht). Ich frage mich: Ist das jetzt die lang ersehnte Krise des ärztlichen Impfwahns, dessen Theorie die Wirklichkeit schon lange nicht mehr erklären kann? Oder ist dies die Flucht einer ersatzreligiösen Medizin, die sich ebenso wie die Kirche argumentativ festgefahren hat, in mittelalterlichen Dogmatismus? . . . Kritische Fragen in fragwürdigen Systemen sind immer unangenehm. Es ist nur natürlich, dass gerade im Impfwesen immer wieder „Fachleute“ versuchen, mit starken Worten und strammen Forderungen jede Diskussion zu unterdrücken . . . Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es ihnen hier um reine Wissenschaft geht . . . Ginge es hierum, dann sähe ich der Auseinandersetzung gelassen entgegen. Dann könnte ich um Aufklärung und Antwort bitten auf meine vielen Fragen: Wenn der Kontakt mit dem natürlichen Keim dazu führt, dass die Menschen weniger Allergien haben, wieso vermeiden wir dann mit Impfungen genau diesen Weg und stellen den Organismus mit unseren denaturierten, attenuierten und gentechnisch hergestellten Impfstoffen auf eine virtuelle Umwelt ein? . . . Wieso soll ich bestimmte Menschen gegen Meningokokken impfen, wenn in sechs Prozent aller Rachenabstriche Meningokokken nachweisbar sind? Warum werden diese Menschen nicht krank? Warum werden ihre Nachbarn nicht krank? Warum wird dieses eine Kind krank? Das wissen wir nicht. Das ist die eigentliche Frage, die geklärt werden muss. Ich bin als Arbeitsmediziner täglich mit Impfberatung befasst. Ich weise jeden darauf hin, dass er geimpft werden kann, aber nicht muss. Immer noch ist eine Impfung eine Körperverletzung. Und noch kennt die Biostoffverordnung nur eine Pflicht zur Untersuchung bei gefährdetem Personal, aber keine Impfpflicht. Leider wollen viele Kollegen dies gar nicht wissen und verlangen vehement zum Beispiel Hepatitisimpfungen als Tätigkeitsvoraussetzungen . . .
Dr. med. Reinhard G. Wagner, Medizinaldirektor, Oberdorfring 21,
34582 Borken

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