

Naturkatastrophen wie die Tsunamie-Flutwelle oder Terroranschläge, wie zuletzt in London und Madrid, können jederzeit passieren. Betroffene, Angehörige und Helfer brauchen dann neben der medizinischen Versorgung oftmals psychotraumatologische Hilfe, um posttraumatischen Belastungsstörungen vorzubeugen oder sie zu behandeln. Viele neue Behandlungsmethoden wurden entwikkelt, deren Wirksamkeit jedoch noch nicht genügend erforscht ist. In Deutschland ist die Psychotraumatologie bisher nur an einigen Medizinischen Fakultäten als Randgebiet vertreten. Das wurde bei dem wissenschaftlichen Symposium „Neue Erkenntnisse der psychobiologischen Traumaforschung“ deutlich, das Ende August in der Charité Campus Mitte in Berlin stattfand.
Insbesondere um die neurobiologische Hirnforschung in Kombination mit geisteswissenschaftlicher Psychotherapieforschung voranzutreiben, will die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité Universitätsmedizin gemeinsam mit dem Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin ein „Europäisches Institut für Psychotraumatologie“ gründen. Ein weiterer Schwerpunkt des Instituts soll die Erforschung von Präventivmaßnahmen gegen die Auswirkungen von traumatischen Ereignissen sein. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt begrüßte das Projekt als „notwendige Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Versorgungspraxis“. Das Institut soll für die ersten fünf Jahre über eine Stiftungsprofessur finanziert werden. PB
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