MEDIZINREPORT
Schwerverletzte: Nicht überall gut versorgt


„Ziel ist es, den Verletzten innerhalb von 30 Minuten in den Schockraum einer qualifizierten Klinik zu transportieren“, sagte Prof. Dr. med. Bertil Bouillon (Witten-Herdecke und Köln). Die unterschiedlichen Transportzeiten seien auch der Grund für die höhere Sterberate bei Verkehrsunfällen in Mecklenburg-Vorpommern (Meck.-Pom., 2,7 Prozent) im Vergleich zu Berlin (0,5 Prozent). „Wir haben in Göttingen schon Schwerverletzte aus Meck.-Pom. angenommen, die dort nicht versorgt werden konnten“, kritisiert Prof. Dr. med. Klaus Michael Sürmer, Abteilung Unfallchirurgie der Universität Göttingen.
Viele Kliniken seien für die Versorgung Schwerverletzter nicht eingerichtet. Eine Studie im Raum Dresden hat gezeigt, dass die Sterberate bei gleichem Verletzungsgrad in Kliniken der Grund- und Regelversorgung 41 Prozent beträgt, an Schwerpunktkliniken nur 16 Prozent. Die DGU hat deshalb 2004 die „Initiative Traumanetzwerk“ gegründet. Ziel ist es, lokale Traumanetzwerkstrukturen zwischen überregionalen und regionalen Traumazentren aufzubauen, damit jeder Schwerverletzte sofort nach einem Unfall versorgt werden kann. PB
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