MEDIZIN: Referiert
Waldkindergärten: Erhöhtes Risiko für Borreliose


53 Kindergärten in Baden-Württemberg nahmen an der prospektiven klinischen Kohortenstudie teil. In der Zeit von März bis Oktober 2004 ermittelten die Autoren monatlich anhand eines Fragebogens unter anderem die Zahl der Zeckenbisse und den Anteil an Borreliosefällen. Untersucht wurde zudem, ob und inwieweit die Eltern Schutzmaßnahmen vor Zeckenbissen ergriffen.
Die Forscher werteten die Angaben von 1 707 Kindern aus. 506 Probanden stammten aus 25 Waldkinderhorten, 1 202 Kinder besuchten 28 konventionelle Kindergärten. Die Antwortquote der Fragebogenaktion betrug in Waldkindergärten 75 Prozent, in den konventionellen 65 Prozent.
Die Wissenschaftler registrierten 1 503 Zeckenbisse, insbesondere am Rumpf und auf dem Kopf bei Kindern, die sich tagsüber im Wald aufhielten, und 502 Zeckenbisse in konventionellen Horten. In 16 Fällen wurde eine Borreliose diagnostiziert, davon zehn in Waldkindergärten, sechs in konventionellen Stätten. Am häufigsten manifestierte sich die Erkrankung als Erythema migrans.
Wenngleich die Eltern von Waldkindern signifikant besser vorsorgten, war für ihre Kinder – im Vergleich zu den Probanden der konventionellen Kindergärten – das Risiko für einen Zeckenbiss 2,8fach (RR 95-Prozent-Konfidenzintervall: 2,46–3,07) und das Risiko für eine Borreliose 4,6fach (RR 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,57–13,26) erhöht. Se
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.