KULTUR
KULTURkalender: Das Schachspiel und die Politik


BERLIN
bis 7. Januar 2006:
Picasso – Der Zeichner
In allen seinen Schaffensphasen war für Picasso die Zeichnung das bevorzugte Experimentierfeld zur Ausarbeitung seiner Bildideen. 140 Meisterwerke auf Papier aus dem Bestand des Musée Picasso in Paris sind zu Gast in Charlottenburg.
Museum Berggruen, Schlossstraße 1, Di.–So. 10–18 Uhr
BONN
1. November 2006 bis 11. Februar 2007:
Zug um Zug.
Foto: Haus der Geschichte Bonn
„Mancher, der sich für einen Schachspieler der Weltpolitik hält, ist in Wirklichkeit bloß eine Schachfigur“, urteilte der US-Diplomat und Historiker George F. Kennan. Er spielte damit auf die Beziehung von Schach und Politik an, der jetzt eine Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte auf den Grund geht. Der Besucher erfährt, dass das Schachspiel seit seinen Anfängen im 7. Jahrhundert stets auch als Schule für militärisches und strategisches Denken diente. Mit rund 400 Exponaten spannt die Schau einen Bogen von den Arabern, die das Spiel in Westeuropa populär machten, über das Mittelalter, wo Schach zum Modell der gesellschaftlichen Ordnung avancierte, bis hin zu den hochkomplexen Computerschachprogrammen der Gegenwart. Dabei bildet das 19. Jahrhundert einen Schwerpunkt der Ausstellung.
Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, Di.–So. 9–19 Uhr
DRESDEN
bis 14. Januar 2007:
Von Monet bis Mondrian
Um 1900 bis 1930 entstanden in Dresden private Kunstsammlungen,
die Weltruhm erlangen sollten. Die beiden Kaufleute Oscar Schmitz und Adolf Rothermundt erwarben wichtige Werke von Monet, Renoir, Manet, Degas, Cézanne, van Gogh, Corinth und vielen anderen. Ihre Sammlungen galten als „Mustergalerien“ des französischen und deutschen Impressionismus. Dagegen entzündete sich die Leidenschaft der Industriellengattin Ida Bienert an den abstrakten und konstruktivistischen Strömungen – mit Arbeiten von Chagall, Picasso, Klee oder Kandinsky. Die Sammlerstücke befinden sich heute in den bedeutendsten Museen der Welt.
Zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt Dresden sind 150 der Meisterwerke zurückgekehrt.
Palais Brühlsche Terrasse, tgl. 10–18 Uhr (außer dienstags)
HANNOVER
bis 4. Februar 2007
Merzgebiete – Kurt Schwitters und seine Freunde
Dem 1887 in Hannover geborenen Maler, Bildhauer, Designer und Schriftsteller widmet seine Geburtsstadt eine Ausstellung, die Schwitters Werk erstmals in den Kontext seiner Zeitgenossen stellt. Seine Adressbücher, die er nach sogenannten Merzgebieten ordnete, enthalten eine Fülle illustrer Künstler, Galeristen, Verleger und Sammler – ein internationales Netzwerk der Avantgarde, dessen Wirkung auf Schwitters anhand von rund 170 Exponaten beleuchtet wird.
Sprengel-Museum, Kurt-Schwitters-Platz, Di. 10–20, Mi.–So. 10 –18 Uhr
MÜNCHEN
bis 31. Mai 2007:
Mythos Troja
Die Überreste der mächtigen Mauern von Troja und der trojanische Krieg haben seit jeher die Fantasien von Sängern, Dichtern, Bildhauern und Malern beflügelt. Die Ausstellung erzählt anhand antiker Darstellungen die älteste Sage der westlichen Welt mit ihren hehren Abenteuern – und hat dafür die idealen Voraussetzungen:
Die Münchener Glyptothek besitzt mit den Giebelskulpturen des Aphaiatempels von Ägina die berühmtesten Bildnisse der Kämpfe um Troja überhaupt.
Die Staatlichen Antikensammlungen verfügen ebenfalls über außergewöhnliche Objekte zu demThema: Berühmt sind insbesondere die Vasen des 6. bis 4. Jahrhunderts v. Chr.
Staatliche Antikensammlungen (A) und Glyptothek (G), Königsplatz 1, jeweils
Di.–So. 10–17 Uhr; A: Mi. 10–20,
G: Do. 10–20 Uhr
Der besondere Tipp
Annett van
der Voort:
Still-Leben.
12 fotografische
Porträts
menschlicher
medizinischer
Präparate,
Fotografien.
Foto: Kunstmuseum Ahlen
Es gibt verschiedenste Ebenen, auf denen sich Medizin und zeitgenössische Kunst begegnen: Von den bildgebenden Verfahren der Radiologie, die als Ausgangspunkt für Künstler wie Marilène Oliver, Wim Delvoye oder Katharina Sieverding dienen, bis hin zu persönlichen Krankheitserfahrungen zum Beispiel bei Joseph Beuys, Chuck Close oder Barton Benes. Der Kurator der Ausstellung, Prof. Dr. med Ralf Scherer, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin am Clemens-Hospital Münster, formuliert es so: „Kunst ist kein Luxus, sie gehört zum Leben. Das Leben ohne Kunst wäre ärmer, das Leben ohne Medizin wäre kürzer.“
Kunstmuseum Ahlen, Museumsplatz 1, 59227 Ahlen, Di.–Fr. 11–18, Sa.–So. 10–18 Uhr, bis 14. Januar 2007
Vorträge/Führungen: www.kunstmuseum-ahlen.de