TECHNIK
Chatroom: Online-Nachsorge für Adipositas-Patienten


Als Bestandteil
eines integrativen
Therapieprogramms
könnten
Chatrooms im Internet
auch für weitere
Störungsbilder
genutzt werden.
Den störungsspezifischen Chatroom hat das Klinikum Berchtesgadener Land gemeinsam mit der Forschungsstelle für Psychotherapie der Universität Heidelberg eingerichtet. Mittels Fragebögen, die die Teilnehmer vor und nach dem Chat ausfüllen, evaluieren die Heidelberger Forscher das Projekt auf Grundlage des Klinisch-Psychologischen-Diagnosesystems.
Der Chatroom ist ein Bestandteil des „Integrativen Gewichtsreduktionsprogramms“, das den Patienten hilft, ihr Ess- und Bewegungsverhalten langfristig umzustellen. An der Chatgruppe nehmen die Patienten noch etwa drei Monate nach ihrem Klinikaufenthalt teil. In der letzten Woche ihres Klinikaufenthaltes erhalten die Teilnehmer eine Einführung in die Technik. Besonders für sehr stark Übergewichtige kann diese Form der Nachsorge indiziert sein, da sie häufig ein stark reduziertes soziales Umfeld aufweisen.
Der betreuende Arzt ist nach den Chats noch zwei Stunden lang für Notfälle telefonisch oder per E-Mail zu erreichen. Denn mehr noch als bei Therapiegruppen, die während des Klinikaufenthalts stattfinden, herrscht in der Kommunikation zwischen einer Gruppe im Chat eine große Offenheit bei schwierigen Themen, wie zum Beispiel Sexualität oder Heißhungerattacken.
Da sich diese Form der integrativen Therapie, die nach dem Klinikaufenthalt noch weiterläuft, bewährt hat, plant das Klinikum weitere Chatgruppen zu anderen Störungsbildern. EB
Informationen: Klinikum Berchtesgadener Land, Malterhöh 1, 83471 Schönau am Königssee, Dr. med. Oliver Jerke, ojerke@schoen-kliniken.de
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