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Die Berichte über Gewalt an Kindern häufen sich. Jede vierte Frau zwischen 16 und 65 hat einmal im Leben häusliche Gewalt erfahren. Alte Menschen sind ebenfalls oft von Gewalt betroffen. Häufig sind es Ärzte, die bei den zuständigen Stellen auf die Situation der Betroffenen aufmerksam machen. Im Sinne der Opfer sei es wichtig, die Ursachen typischer Verletzungsbefunde offen anzusprechen und standardisiert zu dokumentieren, betonte Dr. med. Michael Reusch, ehemaliger Präsident der Ärztekammer Hamburg, bei der Vorstellung des Leitfadens „Häusliche Gewalt“. Ein gleichnamiger Arbeitskreis der Ärztekammer, dem Rechtsmediziner, Kinder- und Jugendpsychiater, eine Gynäkologin, ein Chirurg, ein Kinderarzt und Juristen angehören, hat den Leitfaden entwickelt. Er gibt Hinweise zu Diagnostik, Dokumentation, zum Fallmanagement und behandelt juristische Fragen. Ein Kapitel widmet sich beispielsweise ausführlich der Diagnostik psychischer Traumatisierung von Kindern als Opfer oder Zeugen von häuslicher Gewalt und der Frage, welche Handlungsmöglichkeiten der Arzt hat, wenn er Gewalt vermutet. Der Adressenteil bezieht sich vor allem auf den Hamburger Raum. Der Leitfaden kann im Internet heruntergeladen werden unter: www.aerztekammer-hamburg.de/diekammer/ausschuesse/leitfaden_haeuslichegewalt06.pdf. PB