
Die junge Frau wirkt isoliert, verschlossen und seltsam unbeteiligt. Ihre Gewohnheiten sind verschroben: Sie benötigt täglich ein neues Stück Seife und ernährt sich ausschließlich von Äpfeln, Hühnchen und Reis. Ein Zufall bringt sie als Krankenschwester an Bord einer Bohrinsel irgendwo im unwirtlichen Nordatlantik. Dort versorgt sie das schwer brandverletzte Opfer eines Arbeitsunfalls. Zwischen der sprachlosen Hanna und ihrem fast zwanghaft redseligen Patienten Josef entwickelt sich eine vielschichtige und intensive Beziehung, die es der jungen Frau ermöglicht, ihre Geschichte in Worte zu fassen – eine entsetzliche Geschichte, die während des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien ihren Ursprung hat, wo Folter und Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren.
Ein Besuch im Generalsekretariat des International Rehabilitation Center for Torture Victims (IRCT) in Kopenhagen und des Behandlungszentrums für Folteropfer in Sarajevo inspirierte die spanische Regisseurin Isabel Coixet zu ihrem Film „Das geheime Leben der Worte“. Die britische Schauspielerin Julie Christie verkörpert darin in einer Nebenrolle IRCT-Gründerin Dr. Inge Genefke. HK
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