ArchivDeutsches Ärzteblatt4/2007Therapieversuch mit neuen Virustatika bei Lamivudin-resistenter Hepatitis B

MEDIZIN: Referiert

Therapieversuch mit neuen Virustatika bei Lamivudin-resistenter Hepatitis B

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LNSLNS Bei Patienten mit einer chronischen Hepatitis B, die auf Lamivudin nicht angesprochen hat, kann ein Therapieversuch mit Tenofovir sinnvoll sein. Die Autoren der Charité in Berlin berichten über 20 Patienten (davon 18 HBe-Ag positiv), die bei Lamivudin-Resistenz auch auf eine 15-monatige ADV-Monotherapie nicht angesprochen hatten. Eine Behandlung mit 300 mg/d Tenofovir führte bei 19 von 20 Patienten nach durchschnittlich 3,5 Monaten zu HBV-DNA-Spiegeln unterhalb der Nachweisgrenze von 400 Kopien pro mL. Erhöhte Alanin-Aminotransferase-Spiegel normalisierten sich bei 10 von 14 Patienten mit erhöhtem Transaminasen.
In einer zweiten Studie wurden 286 HBe-Ag positive Patienten mit Lamivudin-Resistenz mit Entecavir (1 mg/d) behandelt oder weitere 52 Wochen mit 100 mg/d Lamivudin therapiert. Bei 55 Prozent der Patienten trat unter Entecavir, aber nur bei 28 Prozent unter Lamivudin eine histologische Besserung auf (p < 0,0001).
19 Prozent der mit Entecavir behandelten Patienten erreichten HBV-DNA-Werte unterhalb der Nachweisgrenze, unter Lamivudin nur ein Prozent. w

van Bömmel F et al.: Tenofovir for patients with lamivudine-resistant hepatitis B virus (HBV) infection and high HBV DNA level during adefovir therapy. Hepatology 2006; 44: 318–25.
E-Mail: thomas.berg@charite.de

Sherman M et al.: Entecavir for treatment of lamivudine-refractory, HBeAg-positive chronic hepatitis. Gastroenterology 2006; 130: 2039–49.
E-Mail: Dr.Morris.Sherman@uhn.on.ca

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