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Dermatologie: Kulturgeschichte der Haut

Dass die Haut unser größtes und schwerstes Organ ist, ist bekannt. Aber hätten Sie gewusst, dass sich auf einem Quadratzentimeter sechs Millionen Zellen, 400 Zentimeter Nervenfasern und 200 Schmerzrezeptoren befinden? Dass im 16. Jahrhundert als Ursachen für die „Lustseuche“ Syphilis neben einer direkten Übertragung vor allem schlechte Luft und eine unglückliche Sternenkonstellation vermutet wurden? Oder dass in England eine Tätowierungswelle nach dem Ersten Weltkrieg die Regierung veranlasste, ein gesetzliches Tätowierungsverbot für Mädchen unter 21 Jahren zu erlassen? Wenn nicht, und wenn die Haut für Sie mehr als nur eine bloße Hülle ist, dann sollten Sie dieses Buch unbedingt lesen. Nach „Die Haut, in der wir leben“ (2001) widmen sich die Herausgeber und ihr größtenteils aus Dermatologen bestehendes Autorenteam erneut unserem ansehnlichsten Organ aus ärztlicher, soziologischer, medizin- und kulturhistorischer Perspektive. Dabei thematisieren sie sehr gelungen häufige Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis ebenso wie etwa die Einflüsse von Alkohol und Rauchen auf die Haut, Anti-Aging und „body art“, neueste Erkenntnisse aus der Hautforschung oder die Bedeutung der Haut in Märchen und Sagen. Kein Lehrbuch, sondern ein auch für medizinische Laien verständlich geschriebenes, gleichzeitig lehrreiches und unterhaltsames Buch, das so spannend ist, dass man es nicht mehr aus den Händen legen möchte. Oliver Brandt

Günter Burg, Michael L. Geiges: Rundum Haut. Rüffer & Rub, Zürich, 2006, 240 Seiten, gebunden 32,60 €

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