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Heigl-Preis 2006: Ehrung für neues Klassifikationssystem


Prof. Dr. Manfred Cierpka (links) und Prof. Dr. Dr. Wolfgang Tress von der Universität Düsseldorf. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg/Welker
Der Heigl-Preis, benannt nach seinen Stiftern, den verstorbenen Düsseldorfer Psychosomatikern Franz und Annelise Heigl, wird seit 2004 jährlich von der Universität Düsseldorf für herausragende Arbeiten zur psychodynamisch orientierten Psychotherapieforschung vergeben. Der Preis würdigt die Erarbeitung der zweiten Version der Operationalisierten Psychodynamische Diagnostik (OPD-2). Die erste Version wurde 1996 veröffentlicht und hat sich in vielen Ausbildungsinstituten und Kliniken als Standardinstrument durchgesetzt. Die Internationale Klassifikation für Erkrankungen (ICD) der WHO sei zu ungenau, erklärt Cierpka, da sie die Krankheitsphänomene lediglich beschreibe und symptomorientiert erfasse. Das OPD-System dagegen berücksichtigt, wie der Patient seine Krankheit erlebt, in welchen Beziehungsmustern er sich bewegt und welche unbewussten Konflikte in ihm vorgehen. Auch Veränderungen durch die Therapie könnten leichter nachvollzogen werden.
Cierpka geht davon aus, dass sich die OPD in der Therapieplanung, der Beantragung von psychotherapeutischen Leistungen, in der Forschung, Qualitätssicherung und im Gutachterwesen durchsetzen wird. PB
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