MEDIZIN: Referiert
Behandlung von Risikopatienten nach ASS-induzierter Magenblutung
; ; ;


Bei 113 Patienten mit einer zerebrovaskulären Insuffizienz (CVI), die unter einer ASS-Dauermedikation standen, kam es zu einer akuten Blutung aus einem Magengeschwür, die durch endoskopische Lokalmaßnahmen (Unterspritzung mit Noradrenalin, Thermokoagulation) zum Stillstand gebracht wurde. Nach einer dreitägigen intravenösen PPI-Therapie erhielten die Patienten entweder weiter ASS plus PPI oral oder ein Placebo. Bei den 58 weiter mit ASS behandelten Patienten erlitten elf (18,9 Prozent) eine Rezidivblutung, unter Placebo sechs (10,9 Prozent). Der Unterschied zwischen den Gruppen war nicht signifikant. Die PPI-Magenschutztherapie war offensichtlich nicht wirksam. Hingegen lag die Mortalität nach einem Monat unter ASS bei 1,7 Prozent, nach Absetzen des ASS bei 9,1 Prozent. Die entsprechenden Zahlen nach zwei Monaten betrugen 1,7 beziehungsweise 14,5 Prozent. Die Autoren raten deshalb, auch nach einer durch ASS ausgelösten Magenblutung bei entsprechenden Risikopatienten rasch wieder mit der ASS-Medikation zu beginnen.
Das Fazit für die Praxis lautet, dass eine Magenschutztherapie praktikabel und bei entsprechender Risikokonstellation notwendig ist. Eine durch ASS induzierte Magenblutung ist beherrschbar, wohingegen Apoplex oder Myokardinfarkt vermieden werden müssen. w
Sung J, Lau L, Ching J et al.: Can Aspirin be re-introduced with proton pump inhibitor infusion after endoscopic hemostasis? A double-blind randomized controlled study.
Gastroenterology 2006; 130(Suppl.2) A 250, Prof. Dr. Sung, Prince of Walse Hospital, Chinese University of Hong-Kong
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.