PERSONALIEN
Frauen an der Spitze I: Allein unter Männern


Doris Henne-Bruns.
Foto: privat
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Allerdings räumt sie ein, viele Ärztinnen hätten kaum Interesse an Führungspositionen. „Frauen müssen noch immer den Spagat zwischen Beruf und Familie leisten“, sagt Henne-Bruns, selbst Mutter eines zwölfjährigen Sohnes. Die Angebote für Kinderbetreuung in Deutschland seien aber längst nicht ausreichend. „Das fällt uns irgendwann wieder auf die Füße.“ Die Chirurgin plädiert dafür, dass die Krankenhäuser sich in diesem Bereich stärker engagieren. Sie geht davon aus, dass es Ärztinnen und Ärzte künftig vom Betreuungsangebot für ihre Kinder abhängig machen, ob sie in einer Einrichtung arbeiten oder nicht.
Henne-Bruns ist weit mehr als die Ärztin, die Karriere gemacht hat, „obwohl sie eine Frau ist“. Ihr Lebenslauf spricht für sich. Nach dem Medizinstudium in Hamburg und Stationen im Krankenhaus Reinbek und der Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg forschte sie in den USA. 1988 habilitierte sie sich an der Hamburger Universität mit einer Arbeit zur „auxiliaren Leberzelltransplantation“, wurde dort 1992 zur C-3-Professorin ernannt. 1993 übernahm sie die Leitung des Transplantationszentrums der Universität Kiel, bevor sie dem Ruf nach Ulm folgte. Birgit Hibbeler
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