

Hans Suter:
Paul Klee und seine
Krankheit. Stämpfli,
Bern, 2006, 272 Seiten,
gebunden, 37 €
Paul Klee war keine faustische Natur, urteilt Suter. Ohne Bruch oder Verirrungen sei er seinen Weg zur Vollendung gegangen. Er war, wie er malte: rein, klar und liebenswert, Gegensätze verbindend. Seine positive Einstellung zum Tod ist ein Teil seiner Geistigkeit.
Suter beschreibt Klees Werk als Arzt und Kunstsachverständiger. Er sieht ihn als malenden, zeichnenden Philosophen, der keiner Stilrichtung zuzuordnen ist. Wissenschaftlich-sachlich und zugleich in Bewunderung dem Maler ergeben, versucht er, sich der genialen Spiritualität Klees zu nähern. Seine Ausführungen zu den zahlreichen Bildern sind aufschlussreich. Suter schildert Klees Leben, Krankheit und Werk und erklärt auch viele künstlerische und medizinische Sachverhalte. Der Autor war im Jahr 2005 maßgeblich an der Ausstellung „Paul Klee und seine Krankheit“ im Zentrum Paul Klee, Bern, beteiligt.
Da Paul Klee als selbstlos geschildert wird, hat er sicherlich oft nicht sich selbst, sondern das modellhafte Prinzip seines inneren Zustands dargestellt. Auch seine Werktitel sah er nicht als verbindlich an, sondern eher als Anregung zum Verständnis seiner Bilder. Diese Studie, die größte ihrer Art bisher, ist für kunstinteressierte Dermatologen und Ärzte anderer Fachrichtungen, aber auch für Laien sehr zu empfehlen. Sie vermittelt die Begeisterung Suters für diesen Maler, denn Klees „poetische Kunst ist, wie der charismatische Maler selbst, magisch und mystisch – und doch so menschlich nah“. Maja Rehbein