ArchivDeutsches Ärzteblatt13/2007IQWiG: Hoch kompetente Stelle
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. . . Es fehlt in dem Beitrag jede sachliche Feststellung einer tatsächlichen Fehlleistung seitens des IQWiG, und einige Prognosen für die Zukunft sind als fast bösartig zu bezeichnen . . . Herr Dr. rer. nat. U. Zorn sollte sich im Klaren sein, wie man an der Ärztebasis tatsächlich denkt – auf dem Diabetes-Kongress-Symposium der „Föderation der internationalen Donau-Symposia“ und gleichzeitigen „Kirchheim-Forum“-Kongress im Herbst 2006 in Wiesbaden wurden einige Meinungen formuliert, als das Fallbeil für die Insulinanaloga gefallen war. Meinungen wie: „Ein unabhängiges Institut wie das IQWiG, ausgestattet mit ausreichenden Finanzmitteln, um von der Pharmaindustrie vollkommen frei zu sein, hat uns in Deutschland bislang gefehlt“, waren mehrheitlich. Keiner der Kollegen hatte die Befürchtung, dass das IQWiG in der Zukunft unsachlich Feststellungen treffen wird. Es wurde von den Kollegen als Schlag ins Gesicht für die Eminenzmedizin gewertet, dass die Insulinanaloga vom IQWiG als nicht besser als humane Insuline bezeichnet worden sind. Versuchte uns doch die Eminenzmedizin sechs Jahre lang einzureden, dass es gegenteilig sei. Viele Kongressteilnehmer (vorwiegend diabetologisch tätige Allgemeinärzte und Internisten) waren der Auffassung, dass zu einem erheblichen Teil der finanzielle Einfluss der Pharmaindustrie diese Legende aufrechterhalten hatte . . . Das IQWiG wird sich durch künftige Taten positiv oder negativ in unser Hirn eingraben. Abschaffen können (und aus meiner Sicht: wollen) wir es nicht mehr. So wünsche ich mir im Gegenteil eine schnelle Beurteilung der Sachlage durch das IQWiG und nicht dessen Diskreditierung bei folgenden Themen: Hormone in der Menopause, Alendronsäureanaloga bei Osteoporose – bei beiden Themen spielt trotz katastrophaler Studienlage gegen diese Präparate die Pharmaindustrie – gestützt durch die Eminenzmedizin – immer noch eine große (gefährliche?) Rolle. Und das neueste Thema der beschichteten Stents in der Kardiologie wäre auch etwas für das IQWiG . . .
Dr. med. Ch. König, Bahnhofstraße 28,
34582 Borken

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