MEDIZIN: Referiert
Pankreasgangstenose: Weniger Schmerzen nach Operation


distale Pankreasgangstenose mit prästenotischer Dilatation – bedingt durch narbige Stenosen oder intraduktale Pankreasgangsteine. Die
Fragen, ob und welche Maßnahme zur Pankreasgangdekompression
eine Schmerzreduktion bewirkt, waren bislang offen.
In einer prospektiven randomisierten Monocenterstudie wurde jetzt untersucht, ob die wiederholte endoskopische Intervention oder aber eine primäre Pankreatikojejunostomie nach Partington-Rochelle hinsichtlich einer dauerhaften Schmerzreduktion überlegen ist. Es war geplant, 50 Patienten in diese Studie einzuschließen; nach einer Interimanalyse wurde die Untersuchung aber nach der Aufnahme von 39 Patienten
beendet. Grund war die hochsignifikante Überlegenheit der Operation
2 Jahre nach der Randomisation: 75 % der operierten, aber nur 32 % der endoskopisch therapierten Patienten hatten deutlich weniger oder keine pankreatogen bedingten Schmerzen mehr. Keine Unterschiede bestanden hinsichtlich interventionsbedingter Komplikationen, kumulativer Krankenhausverweildauer, exokriner und endokriner Insuffizienz.
Schwächen der Studie sind die relativ kleine Fallzahl und der fehlende Placeboarm – immerhin konnte in früheren Studien bei bis zu 40 % der Patienten eine Schmerzlinderung durch ein Placebo erreicht werden. Die Studie gewinnt jedoch eine weitreichende Bedeutung durch die Verwendung der transparenten multimodalen endoskopischen Therapie, die trotz ihrer morphologisch erfolgreichen Ausführung durch erfahrene Experten der vergleichsweise einfachen Operationstechnik unterlegen war.
Das Fazit zum gegenwärtigen Zeitpunkt lautet: Patienten mit chronischer Pankreatitis sollten über die Ergebnisse dieser Studie informiert werden, bevor eine endoskopische Gangdekompression begonnen wird. Letztere kann im Einzelfall jedoch immer noch eine sinnvolle Alternative darstellen. J
Cahen DL et al.: Endoscopic versus surgical drainage of the pancreatic duct in chronic pancreatitis. N Engl J Med 2007; 356: 676–84.