ArchivDeutsches Ärzteblatt14/2007Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen: Porciner Assay ebenbürtig
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LNSLNS Die Autoren verweisen ausschließlich auf ein neues Testsystem zur Bestimmung der TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK), das humane TSH-Rezeptoren verwendet. Sie „vergessen“ allerdings den TRAK-Assay, der – wie der frühere Assay – mit porcinen TSH-Rezeptoren funktioniert. Dieser Assay erreicht ebenfalls die höhere Sensitivität in der Diagnostik des Morbus Basedow. Entscheidend hierfür ist nicht die Herkunft des verwendeten TSH-Rezeptors, sondern das Trennprinzip der neuen Assays, die sogenannte „coated tube“-Technik. Allein darauf beruht die höhere Sensitivität, und deshalb werden alle TRAK-Testsysteme, die nach dieser Trenntechnik funktionieren, als Tests der zweiten Generation bezeichnet, unabhängig davon, ob ein porciner oder ein humaner TSH-Rezeptor verwendet wird. Der weniger sensitive Assay der ersten Generation weist dafür eine Spezifität von 100 % auf. Die Autoren formulieren in ihrer Zusammenfassung, dass der neue Assay „aufgrund der höheren Sensitivität und Spezifität […] dem der ersten Generation vorzuziehen ist“. Assays der zweiten Generation haben aber keine höhere Spezifität. Vielmehr kann der diagnostische Grenzwert so kalkuliert werden, dass keine Spezifitätseinbuße entsteht. Das gilt für jeden TRAK-Assay der zweiten Generation, unabhängig davon, ob ein humaner oder porciner TSH-Rezeptor verwendet wird.
Dass beide TSH-Rezeptoren (porcin und human) in denselben Patientenkollektiven gleiche Resultate erzielen, wenn sie in ein und demselben Assaytyp, also innerhalb einer Generation eingesetzt werden, wurde für beide Generationen TRAK-Assays gezeigt (1, 2). Diese Similiarität ist erwartungsgemäß vorhanden, weil die Sequenzen beider TSH-Rezeptoren, die heute für die Bindung von TSH und TRAK verantwortlich gemacht werden, identisch sind (3). Eine ausschließliche Empfehlung für den humanen TRAK-Assay ist deshalb nicht begründbar.


Dr. med. Klaus Zöphel
Prof. Dr. rer. nat. Gerd Wunderlich
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
TU Dresden, Fetscherstraße 74
E-Mail: klaus.zoephel@uniklinikum-dresden.de
1.
Kakinuma A, Morimoto I, Kuroda T, Fujihira T, Eto S, McLachlan SM, Rapoport B: Comparison of recombinant human thyrotropin receptors versus porcine thyrotropin receptors in the thyrotropin binding inhibition assay for thyrotropin receptor autoantibodies. Thyroid 1999; 9: 849–55. MEDLINE
2.
Okamoto Y, Tanigawa SI, Ishikawa K, Hamada N: TSH receptor antibody measurements and prediction of remission in Graves' disease patients treated with minimum maintenance doses of antithyroid drugs. Endocr J 2006; 53: 467–72. MEDLINE
3.
Farid NR, Szkudlinski MW: Minireview: structural and functional evolution of the thyrotropin receptor. Endocrinology 2004; 145: 4048–57. MEDLINE
1. Kakinuma A, Morimoto I, Kuroda T, Fujihira T, Eto S, McLachlan SM, Rapoport B: Comparison of recombinant human thyrotropin receptors versus porcine thyrotropin receptors in the thyrotropin binding inhibition assay for thyrotropin receptor autoantibodies. Thyroid 1999; 9: 849–55. MEDLINE
2. Okamoto Y, Tanigawa SI, Ishikawa K, Hamada N: TSH receptor antibody measurements and prediction of remission in Graves' disease patients treated with minimum maintenance doses of antithyroid drugs. Endocr J 2006; 53: 467–72. MEDLINE
3. Farid NR, Szkudlinski MW: Minireview: structural and functional evolution of the thyrotropin receptor. Endocrinology 2004; 145: 4048–57. MEDLINE

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