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Um die Bewertung auf eine besser nachvollziehbare Basis zu stellen, benannten die Forscher drei Kriterien, die allgemein anerkannt das Gefährdungspotenzial durch Drogen umschreiben: die ausgelösten körperlichen Schäden, die Induktion einer Abhängigkeit und die sozialen Auswirkungen des Drogenkonsums. In jeder Kategorie wurden wiederum drei Parameter bestimmt: Bei den körperlichen Schäden wurden akute, chronische und die Folgen des intravenösen Konsums unterschieden. Bei der Abhängigkeit wurden die Intensität des Drogenrauschs sowie psychische und körperliche Abhängigkeit getrennt betrachtet. Bei den sozialen Folgen wurden die Auswirkungen der Intoxikationen, andere soziale Folgen und die Gesundheitskosten differenziert. Danach bewerteten Fachleute – Ärzte, Chemiker, Pharmakologen, Drogenberater – 20 Drogen in jeder der neun Kategorien mit null bis drei Punkten.
Die Spitzenplätze belegten Heroin und Kokain, gefolgt von Barbituraten und „Straßen-Methadon“. Auf Rang fünf folgte bereits Alkohol, die Plätze danach belegten Ketamin und Benzodiazepine, fast gleich auf mit den im Allgemeinen als gefährlicher eingestuften Amphetaminen. Auf Position neun lag Tabak, auf Rang zehn Buprenorphin. Unter den zehn am wenigsten gefährlichen Substanzen befinden sich drei, deren Besitz in den meisten Ländern strafrechtlich verfolgt wird: 4-MTA (ein Amphetamin), LSD und – an Position 18 – Ecstasy. Am ungefährlichsten ist nach Einschätzung der britischen Experten das in einigen arabischen Ländern gekaute Qat.
Die Rangliste steht damit den gegenwärtigen Betäubungsmittelgesetzen entgegen. Die Wissenschaftler wollen ihren Bericht im Laufe des Jahres der britischen Regierung vorlegen. rme
Sack, Peter-Michael; Petersen, Kay; Thomasius, Rainer
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