ArchivDeutsches Ärzteblatt15/2007Gesundheitstelematik: E-Health – in hoch dosierter Form

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Gesundheitstelematik: E-Health – in hoch dosierter Form

Krüger-Brand, Heike E.

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Unter dem Dach der europäisch ausgerichteten eHealth week finden zusätzlich vier zentrale Veranstaltungen zu IT und Telematik im deutschen Gesundheitswesen statt.
Unter dem Dach der europäisch ausgerichteten eHealth week finden zusätzlich vier zentrale Veranstaltungen zu IT und Telematik im deutschen Gesundheitswesen statt.
Veranstaltungsmarathon in Berlin zu Informationstechnologie und Telematik für das Gesundheitswesen

Vom 16. bis 20. April 2007 findet die „eHealth week Berlin 2007“ unter dem Titel „Von Strategien zu Applikationen“ in der Messe Berlin statt. Sie gehört zum assoziierten Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und bündelt verschiedene Veranstaltungen zu Informationstechnik und Gesundheitstelematik. Im Mittelpunkt steht die hochrangig besetzte internationale „eHealth Conference 2007“ (17.–19. April), ausgerichtet unter anderem von der EU-Kommission und dem Bundesgesundheitsministerium. Die Konferenz bietet vielfältige Möglichkeiten, sich nicht nur über die deutschen Telematikaktivitäten zu informieren, sondern auch über entsprechende Programme in anderen Ländern der EU sowie über grenzüberschreitende Harmonisierungsbemühungen und Konzepte für europaweite elektronische Gesundheitsdienste und -projekte. Diskutiert werden Lösungen für eine patientenorientiertere Versorgung der Menschen in Europa.
Den Auftakt zur E-Health-Woche macht die zweitätige Telemed (Nationales Forum zur Telematik für die Gesundheit, www.telemed-berlin.de; 16./17. April) mit den zentralen Themen „elektronische Patientenakte“ und „Gesundheitsportale“. Vorgestellt werden Konzepte und Standards zur technologischen und semantischen Harmonisierung und zur Umsetzung telemedizinischer Anwendungen. Die Veranstaltung richtet sich vorrangig an Fachleute und Wissenschaftler in Gesundheitstelematik und Telemedizin.
Ein weiterer Bestandteil der E-Health-Woche ist darüber hinaus die Fachmesse ITeG – IT-Messe und Dialog im Gesundheitswesen, die vom Verband der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) und der Mesago Messe Frankfurt GmbH veranstaltet wird (www.iteg-messe.de; 17.–19. April).
Im Rahmen der ITeG präsentieren rund 250 Aussteller Produkte, Lösungen und Trends der Informations- und Kommunikationstechnologien für das Gesundheitswesen. Die Industrieausstellung wird durch ein Vortragsprogramm ergänzt, das sich vor allem an IT-Leiter, Medizincontroller, Ärzte und Pflegekräfte richtet und kostenfrei genutzt werden kann.
Praktischer Nutzen
für den Arzt
Am 18. April (Mittwochvormittag) beispielsweise stehen in einer interdisziplinären Session IT-gestützte Behandlungspfade unter ärztlicher, pflegerischer, betriebswirtschaftlicher und technischer Sicht im Mittelpunkt. Nachmittags können sich niedergelassene Ärzte über praxisbezogene IT-Anwendungen informieren. Themen sind unter anderem die Vermeidung von Medikamentenregressen, der Einstieg in neue Versorgungsformen, der elektronische Arztbrief und die Gesundheitskarte. Diese Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit zwei Punkten zertifiziert.
Mit dem VHitG-Award in der Kategorie „IT-Konzept des Jahres“ werden drei besonders innovative Lösungen von Ärztenetzwerken, Krankenhäusern, Forschungsnetzen oder sonstigen Einrichtungen und Projekten ausgezeichnet.
Zum Abschluss der Woche findet schließlich noch die KIS-Tagung 2007 der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. und des Berufsverbandes Medizinischer Informatiker e.V. statt. Im Zentrum der Tagung steht die „Praxis der Informationsverarbeitung im Krankenhaus und in Versorgungsnetzen“. Schwerpunkte sind die elektronische Patientenakte, die IT-Unterstützung klinischer Prozesse, Telematikanwendungen sowie der Datenschutz.
IHE-Initiative
Ein Highlight, das die ganze Woche (15.–20. April) begleitet, ist der von der internationalen IHE-Initiative (Integrating the Healthcare Enterprise) ausgerichtete „Connectathon“, ein jährlicher Testlauf, bei dem in diesem Jahr rund 200 Entwickler knapp 120 IT-Systeme auf die Umsetzung von sogenannten IHE-Integrationsprofilen unter realen Bedingungen testen. Ziel der Initiative ist es, Grundlagen für die Interoperabilität von IT-Systemen in der Medizin zu schaffen. Die Lösungen, die dabei entstehen, umfassen sowohl Spezialgebiete, wie die Kardiologie oder das Labor, als auch die institutsübergreifende elektronische Patientenakte.
Das vollständige Programm zur E-Health-Woche ist abrufbar im Internet unter www.ehealth2007.de. Sämtliche Veranstaltungen sind inhaltlich und räumlich aufeinander abgestimmt.
Heike E. Krüger-Brand

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