PERSONALIEN
Rita Süssmuth: Wer nicht kämpft, hat schon verloren


Rita Süssmuth.
Foto: ddp
Mit ihrem runden Geburtstag verbindet sich ein weiterer Jahrestag: 1987 wurde das Familienministerium um das zuvor nicht existierende Frauenressort erweitert. Süssmuth ist mit ihren Positionen in der Union oftmals angeeckt. Im Streit um den Abtreibungsparagrafen 218 stellte sie den dritten Weg zwischen Fristenlösung und Indikationsregelung. Ihr Name ist unmittelbar mit einem Wechsel der CDU zu einer moderneren Familienpolitik verbunden. In Süssmuths Amtszeit wurde das Erziehungsgeld eingeführt.
Die Katholikin vertrat ihre Überzeugung auch in anderen Bereichen mit Nachdruck. Süssmuth, heute Ehrenvorsitzende der Deutschen Aids-Stiftung, setzte sich von Anfang an für eine sachliche Debatte über HIV ein. Mit der Prämisse „Wir bekämpfen die Krankheit, nicht die Infizierten“ trat sie in den Achtzigerjahren den Vorurteilen gegenüber den Betroffenen entgegen. Ihr sei damals „viel Hysterie und Angst begegnet – besonders im Kabinett“, erinnerte sich Süssmuth kürzlich auf der HIV/Aids-Konferenz in Bremen. „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ lautet der Titel eines ihrer Bücher, in dem sie über ihre Erfahrungen in der Politik berichtet. Birgit Hibbeler
Hoppe, Stefan
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