MEDIZIN: Diskussion
Fehlbildungen bei Neugeborenen: Intensiver und rechtzeitiger aufklären


Für die Brustkrebs-Früherkennung wird mehr Aufwand betrieben als für die Prävention embryonaler Missbildungen – nur jede 5. Schwangere beginnt perikonzeptionell mit einer Folsäure-Einnahme (12 Cent/Tag für 800 µg).
Eine rechtzeitige Pränataldiagnostik – als zweite Wahl – zum Missbildungsausschluss wird nur von einem Teil der Schwangeren genutzt. Ursache könnte neben weltanschaulich-religiösen Gründen sein, dass viele Frauenärzte sich an „passiven“ Perinataldaten orientieren, sie erfassen nur die Hälfte großer Fehlbildungen.
Schrecklich ist, dass 4 von 1 000 Frauen zwischen 50 und 70 Jahren an Brustkrebs sterben und sich nur 1 Brustkrebstod je 1 000 Frauen durch regelmäßiges Mammographie-Screening über 10 Jahre verhindern lässt. Ebenso schrecklich ist, dass 2 von 1 000 neugeborenen Kindern an Trisomie 21 leiden – nach „aktiven“ Mainzer Daten.
Die Zahlenangaben der Autoren regen zum ungewöhnlichen Vergleich an mit dem Fazit: Frauen im fertilen Alter müssen intensiver und rechtzeitiger über Präventionsmöglichkeiten und teratogene Einflussfaktoren informiert werden als bisher.
Prof. Dr. med. J. Matthias Wenderlein
Eythstraße 14, 89075 Ulm
E-Mail: wenderlein@gmx.de
Interssenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.
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