

Die Einführung von Budgets auf Ärzteleistungen und Patientenzahlen sowie Punkte statt Geld haben fraglos zu einer Zweiklassenmedizin geführt, die nicht länger geleugnet werden sollte. Dieses Ergebnis war von der Regierung bewusst in Kauf genommen worden. Das Gesundheitswesen kann derzeit ohne Weiteres mit den Airlines verglichen werden, wo die Leistung für alle Passagiere dieselbe ist, nämlich vom Punkt A nach B befördert zu werden. Allerdings macht sich der Unterschied zwischen Business- und Economyclass bereits am Counter bemerkbar, der den Business- und First-Class-Passagieren das lästige Anstehen erspart. Auch Flug- und Wartezeiten werden diesen Reisenden durch allerlei Komfort verschönt, was mit klingender Münze erkauft wurde. Sollten die Regierenden allen Ernstes die Absicht haben, dieses Zweiklassensystem infrage zu stellen, dann sollten sie als Erstes ihre eigenen Privilegien wie Dienstwagen und Flugzeuge abschaffen und sich, wie alle anderen Bürger, mit der Holzklasse begnügen. Erst danach dürfen sie die Wartezeiten in den Praxen wieder anprangern.
Dr. med. Udo Fuchs, Steenwisch 105,
22527 Hamburg