

Foto: Dagobert Kohlmeyer
Der Kasus ist verzwickt
Doch zurück zu der jungen Meute. Diese könnte natürlich, nicht nur die letzte Schachtheorie, sondern auch ihren „Faust“ im Kopf, kontern:
„Hat einer 30 Jahr vorüber, so ist er schon so gut wie tot, am besten wär’s, Euch zeitig totzuschlagen.“
Nicht gerade nett, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Der Kasus ist sicher verzwickt – vielleicht entschließt sich ja die weise Führung des Deutschen Ärzteblattes dazu, alles beim Alten zu lassen. So wie mit den Turnierorten: Kurbad mit Kasino. Aber ich fange an, mich zu wiederholen. Und wenn’s der Teufel will, entsinnt man sich, dass ich ein Mehrfaches jener 30 Jahre auf dem Buckel habe. Also zur Abwechslung ein neuer Gedanke. Dr. Jolowicz hatten es beim Besuch des Bad Homburger Schlosses nicht nur die gewaltigen Libanonzedern angetan, sondern auch das Holzbein von Friedrich II. So weit, so gut. Doch dann kam der Vergleich: „So hölzern spielen wir!“ – Einspruch, Euer Ehren.
Oder was halten Sie von der folgenden Kombination? Ist sie nicht einfallsreich und geschmeidig zugleich?
Sehen Sie, wie Dr. Jolowicz beim vorausgehenden Blitzturnier (dabei hat jeder nur fünf Minuten pro Partie) trotz der eindrucksvollen weißen Bauernphalanx am Damenflügel und des auf e6 einzufallen drohenden Springers und trotz der Zeitknappheit als Schwarzer am Zug eine sofort entscheidende Kombination aufs Brett warf?
Nach dem Durchbruch 1. . . . e3! war Weiß schnell verloren. Nun verlöre zum einen 2. Te1 wegen 2. . . . exf2! 3. Txe8+ Kf7 und die Geburt einer neuen schwarzen Dame ist nicht zu verhindern, zum anderen die „Ausstopfung“ der e-Linie mit 2. Se6 wegen 2. . . . Th6+ 3. Kg1 Txh1+ 4. Kxh1 e2. Weiß versuchte noch das plausible 2. fxe3, musste sich aber nach 2. . . . Th6+ 3. Kg1 und jetzt dem Kamikaze-Bauernopfer 3. . . . f2+! geschlagen bekennen: Er verliert mindestens noch seinen Turm.
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